Ein ganz besonderes Jubiläum
Herbert Schulze feiert 100. Geburtstag
Der 8. Oktober wird für Herbert Schulze ein ganz besonderer Tag. Dann feiert der Senior zum ersten Mal „dreistellig“, nämlich seinen 100. Geburtstag.
Geboren in einem Dorf bei Elsterwerda, wuchs er als Sohn eines Schrankenwärters auf. „Als Eisenbahner war mein Vater eine Respektsperson. Ich habe ihn oft an der Schranke, hinter der die Züge zwischen Berlin und Dresden ratterten, besucht“, erinnert sich der Jubilar. Es folgten Grundschule und das Gymnasium in Elsterwerda. Danach hat Herbert Schulze eine Feuerwerkerschule in Halle besucht. „Von dort wurde ich direkt zur Luftwaffe einberufen und diente auf einem Fliegerhorst in Ostpreußen. Dort habe ich dann auch meine Hildegard kennen gelernt, wir haben noch im Krieg geheiratet“, erzählt er.
Im vorigen Jahr hat das Paar übrigens seinen 75. Hochzeitstag, die sogenannte Kronjuwelenhochzeit gefeiert. Darüber hatte die Berliner Woche berichtet. Im Krieg musste der Oberfeldwebel die Bomben der startenden Junkers-Maschinen scharf machen, nach Angriffen auf den eigenen Flugplatz hatte der Feuerwerker die Aufgabe, Blindgänger zu entschärfen.
Am Kriegsende hatte Herbert Schulze viel mehr Glück als andere Soldaten. Er wurde in Richtung Westen versetzt und ging nach der Kapitulation einfach nach Hause, ohne in Gefangenschaft zu geraten. In Halle hat er dann als Zivilist noch manche Weltkriegsbombe unschädlich gemacht. Später zog er mit seiner Frau nach Berlin, war hier bei einem Chemiehandelsunternehmen unter anderem für große Feuerwerke zuständig. Seit 1983 ist der Senior Rentner. Nachdem die Familie viele Jahre im Allende-Viertel gewohnt hatte, ist seit 2002 eine Seniorenwohnung der Degewo das Zuhause von Hildegard und Herbert Schulze. Die beiden Söhne des Ehepaars sind leider schon verstorben, dafür kümmern sich Enkel und Schwiegertochter Olga um die beiden Alten. „Wir haben uns viele Jahre keine Gedanken um das Altwerden gemacht. Nun wird mein Mann 100, und ich möchte meinen 100. im April 2019 auch noch erleben“, sagt Hildegard Schulze.
Der Radius, in dem sich die beiden Senioren bewegen, ist enger geworden. Seine tägliche Zigarre auf dem Balkon lässt sich Herbert Schulze aber von keinem Arzt verbieten und mit Enkel Daniel geht es sogar gelegentlich noch zu kleinen Ausflügen.
Gefeiert wird am 8. Oktober mit der Verwandtschaft in einem Köpenicker Restaurant, und Vertreter des Bezirks haben sich auch schon zum Gratulieren angesagt.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.