Erster Auftritt des Hauptmanns nach der Winterpause

Der Hauptmann von Köpenick alias Jürgen Schmelzer meldet militärisch korrekt Vollzug: "Wir sind ab sofort wieder für die Altstadtbesucher da!" | Foto: Ralf Drescher
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Köpenick. Ende April hallten militärische Kommandos durch die Köpenicker Altstadt, es ertönte Marschmusik, Soldatenstiefel knallten auf den Asphalt. Nach mehrmonatiger Winterpause hatte die Köpenicker Hauptmanngarde ihren ersten Auftritt des Jahres.

"Toll, wie wir den Auftritt ohne eine einzige Probe hinbekommen haben", freute sich "Hauptmann" Jürgen Schmelzer nach dem 20-minütigen Schauspiel.Der Hauptmann von Köpenick und acht Gardisten standen beim ersten Auftritt nach dem Winter vor dem Publikum und spielen den Touristen den legendären Schelmenstreich von 1906 vor, als der arbeitslose Schuhmachergeselle Wilhelm Voigt mit einer echten Uniform vom Trödler als falscher Hauptmann ins Rathaus von Köpenick marschierte. Begleitet wird das Schauspiel wie schon in den Vorjahren von preußischer Marschmusik und der alten Kaiserhymne "Heil Dir im Siegerkranz".

Die Garde ist dank einer Finanzspritze von 5000 Euro vom Bezirksamt in den vergangenen Wochen frisch eingekleidet worden. Im vorigen Jahr hatte es Personalprobleme gegeben, doch nach einem Aufruf in der Berliner Woche meldeten sich mehrere Gardisten. Die Zukunft der Touristenattraktion war dadurch gesichert. Gegründet wurde die Garde vor gut einem Jahrzehnt als ABM-Projekt des Tourismusvereins. Inzwischen hat ein Verein die Trägerschaft übernommen. Neben seltenen Zuwendungen von öffentlicher Hand werden die Auftritte aus Spenden finanziert.

"Jetzt marschieren wir wieder jeden Mittwoch und Sonnabend um 11 Uhr vor dem Rathaus auf", verspricht Jürgen Schmelzer. Der Besuch der Auftritte vor dem Ratskeller in Alt-Köpenick 21 ist kostenlos, die Gardisten freuen sich aber über jede Spende.

Ralf Drescher / RD
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Ralf Drescher aus Lichtenberg

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