Im Mai öffnet das Berliner Sporttauchermuseum
Otmar Richter (75), Schauspieler im Ruhestand und einer der Begründer des Tauchsportklubs, nimmt ein gelbes Gerät in die Hand. Was aussieht wie ein Flugzeugmodell, ist das Gehäuse einer Unterwasserkamera. "Damit haben wir vor 50 Jahren Unterwasserfilme gedreht", erzählt Richter. Seit rund zehn Jahren sammelt er gezielt alte Ausrüstungsstücke aus der Geschichte des einst von Mitarbeitern des Deutschen Fernsehfunks gegründeten Vereins.
Vor einem halben Jahrhundert war fast alles, was für das Hobby Sporttauchen benötigt wurde, schwer zu beschaffen und wurde deshalb oft selbst gebaut. "Von unseren ersten Atemreglern über Tiefenmesser aus Manometern bis zu Kompressoren zum Füllen der Atemluftflaschen aus Teilen eines Flugzeugs haben wir alles für die Nachwelt bewahrt", erzählt Richter. Fast jede Woche bringen Vereinsmitglieder oder Bekannte neue Ausstellungsstücke. Einige passen nicht einmal in die Vitrinen wie das riesige Unterwassergehäuse einer Filmkamera, mit der der Fernsehfilm "Amor holt sich nasse Füße" gedreht wurde. In andere, deutlich kleinere Gehäuse wurden Fotoapparate, Schmalfilmkameras und Blitzgeräte eingebaut.
Zum Internationalen Tag des Museums am 18. Mai soll das Sporttauchermuseum eröffnet werden. Damit alle Exponate Platz finden, werden noch einige Glasvitrinen gesucht. Ebenfalls wichtig werden Zeitdokumente über das 1934 eröffnete Bootshaus der Tauchsportler. Es befand sich in der Rückertstraße 8, heute Wendenschloßstraße 420. Grundsteinlegung war 1933, zu den Olympischen Spielen 1936 soll die Kanadische Nationalmannschaft hier einquartiert gewesen sein. Gesucht werden Dokumente, Fotos und Zeitdokumente bis in die 50er-Jahre.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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