In Aldi-Filialen wurde 140 Kilogramm Rauschgift gefunden
Die Mitarbeiter eines Aldi-Markts in Reinickendorf staunten nicht schlecht, als sie am Morgen des 6. Januar die gerade gelieferten Bananenkisten auspackten. Darin fanden sich mehrere Pakete mit einem weißen Pulver. Sie riefen sofort die Polizei.
Kurz danach wurden die Angestellten weiterer Filialen fündig. Auch bei Aldi in der Müggelheimer Straße und an der Fürstenwalder Allee wurden Rauschgiftpakete unter den exotischen Früchten gefunden. Das weiße Pulver erwies sich schnell als Kokain. In fünf Berliner Filialen sicherten Polizei und Zoll gemeinsam 140 Kilogramm mit einem - illegalen - Verkaufswert von sechs Millionen Euro.
Inzwischen konnten die Beamten nachvollziehen, wie das Kokain nach Berlin gelangt ist. Die Bananen nebst Beilage waren am 27. Dezember per Schiff aus Kolumbien im Hamburger Hafen eingetroffen. Davon wurden rund 1000 Kisten am 30. Dezember mit dem Lkw zum Berliner Fruchthof an der Beusselstraße geliefert. Von dort sind Bananen und heiße Ware dann in die Discounter gelangt.
Fahnder vermuten, dass die Schmuggler spätestens im Hamburger Hafen die Kontrolle über das Rauschgift verloren hatten. Dass die Kisten nach Berlin geliefert werden, haben die Auftraggeber vermutlich nicht mitbekommen. Inzwischen wurden an den Bananenkisten Spuren gesichert und das Bundeskriminalamt eingeschaltet. Mit dessen Unterstützung sollen die Polizeibehörden in Kolumbien einbezogen werden.
Zufallsfunde wie die in den Aldi-Märkten sind relativ selten. Meist werden Drogenhändler erwischt, wenn die Polizei im Rahmen von Fahndungsmaßnahmen auf geplanten Schmuggel aufmerksam wird. Im vorigen Jahr wurden so in Berlin rund 300 Kilogramm Kokain sichergestellt.
Nach der Sicherung aller Spuren sollen die 140 Kilogramm unter Polizeischutz vernichtet werden.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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