Kabinettschrank nach Restaurierung wieder im Schloss

Der von einem Augsburger Möbeltischler und einem Silberschmied vor über 400 Jahren geschaffene Kabinettschrank ist die neueste Attraktion im Museum. | Foto: Caspar
  • Der von einem Augsburger Möbeltischler und einem Silberschmied vor über 400 Jahren geschaffene Kabinettschrank ist die neueste Attraktion im Museum.
  • Foto: Caspar
  • hochgeladen von Helmut Caspar

Köpenick. Ein um 1600 aus Ebenholz gefertigter und reich mit Silberbeschlägen geschmückter Kabinettschrank kann nach umfassender Restaurierung in einer bis 29. September im Schloss Köpenick laufenden Ausstellung besichtigt werden.

Mit der Präsentation dieser schon in den 1830-er Jahren als Berliner Museumsbesitz nachgewiesenen Kostbarkeit macht sich das Kunstgewerbemuseum ein besonderes Geschenk. Denn vor genau 50 Jahren übernahm es das Köpenicker Barockschloss als Sitz. Zeitgleich öffnete in Westberlin das zur Stiftung Preußischer Kulturbesitz gehörende Kunstgewerbemuseum. Wie dessen Direktorin Sabine Thümmler bei der Eröffnung der Ausstellung mit dem einer alten Beschreibung nachempfundenen Titel "Von schwartz ebenholtz reich mit silberzier - ein Augsburger Kabinettschrank um 1600" erklärte, gehört der in fünfjähriger Arbeit restaurierte Schrank zur Aufbewahrung von Kuriositäten, Juwelen, Brettspielen und anderen Gegenständen zu einer Kunstgewerbe- und Möbelsammlung, die europa- und weltweit ihresgleichen sucht. Aus Platzgründen könne das Museum nur eine Auswahl zeigen, nach und nach aber sollen im Depot befindliche Exponate in Köpenick und bald schon am Kulturforum gezeigt werden. "Möglich wurde die Restaurierung des Kabinettschranks durch das großartige Engagement des Lion Club Berlin-Alexanderplatz, hingegen übernahm die Julius-Lessing-Gesellschaft als Verein der Freunde des Berliner Kunstgewerbemuseums die Kosten für den Bau der mit einer speziellen Belüftung zum Schutz der Silbermontierungen ausgestatteten Vitrine sowie für die Herausgabe einer Begleitpublikation, die zu elf Euro erhältlich ist", sagt die Museumsdirektorin.

Achim Stiegel, der für die Möbelsammlung und die Ausstellung zuständige Kurator, weist darauf hin, dass der mit 3400 zum Teil winzigen Silbereinlagen und einigen vollplastischen Figuren geschmückte Schrank ein ausgesprochener Luxusgegenstand war, den sich nur Fürsten und Patrizier leisten konnten. "Flankierend zur Ausstellung zeigen wir Kupferstichvorlagen, die der Augsburger Silberschmied Matthias Walbaum für den Schrank nutzte, aber auch weitere Arbeiten dieses Meisters sowie einige ähnliche Kabinettschränke und weitere Preziosen aus dem 16. und 17. Jahrhundert."

Anlässlich seines Einzugs in das Schloss Köpenick vor 50 Jahren veranstaltet das Kunstgewerbemuseum am 14. Juli ab 10 Uhr einen "Sonntag im Schloss".

Schloss Köpenick ist täglich außer Montag von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
Helmut Caspar / HC
Autor:

Helmut Caspar aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 234× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 994× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 651× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.141× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.030× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.