Wie war es in Hanoi? Rainer Bosse berichtet von seiner Reise zum neuen Lichtenberger Städtepartner

Der ganz normale Wahnsinn: Verkehrsgewimmel auf Hanoier Straßen. | Foto: Rainer Bosse
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  • Der ganz normale Wahnsinn: Verkehrsgewimmel auf Hanoier Straßen.
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Lichtenberg. In unserer vergangenen Ausgabe berichteten wir über die taufrische Partnerschaft zwischen Lichtenberg und dem Hanoier Bezirk Hoàn Kiêm. Wir wollten ein wenig mehr über den neuen Freund in Fernost erfahren und haben uns deshalb mit dem Linke-Bezirksverordneten Rainer Bosse unterhalten.

Er war Anfang Oktober in Hanoi dabei, als die Partnerschaft besiegelt wurde. "Ich war sehr neugierig auf dieses Land", sagt Rainer Bosse und gerät ins Schwärmen. "Natürlich war der Besuch mit einer Woche eigentlich viel zu knapp bemessen, um alles kennenzulernen." Trotzdem kam er nicht nur mit vielen Eindrücken zurück, sondern auch mit mehr als 2500 Bildern. Denn Rainer Bosse ist ein passionierter Fotograf und vom Fach – nämlich Inhaber eines Fotogeschäftes.

"Mit der vietnamesischen Kultur bin ich seit fünfzig Jahren in Kontakt. Ich habe als Teenager gemeinsam mit vietnamesischen Lehrlingen die Ausbildung zum Maschinenbauer gemacht, die Verbindungen ziehen sich über das Studium bis heute."

Im Fennpfuhl, wo Bosse lebt und arbeitet, wohnen auch viele Menschen mit vietnamesischen Wurzeln. Lichtenberg hat eine der größten und aktivsten Communities in Berlin. Das Handelszentrum "Dong Xuan" in der Herzbergstraße ist weit über die Bezirksgrenzen hinaus bekannt.

Trotz oder gerade wegen dieser Vertrautheit begab sich Bosse zusammen mit der Lichtenberger Delegation in die "Stadt innerhalb der Flüsse", wie der Name der vietnamesischen Hauptstadt wörtlich übersetzt heißt. Hanoi liegt am Delta des Roten Flusses – 13 Flugstunden und rund 8300 Kilometer entfernt von Berlin. Mit etwa sieben Millionen Einwohnern ist die vietnamesische Hauptstadt etwa doppelt so groß wie die deutsche.

Und mittendrin Lichtenbergs neuer Partnerbezirk. "Hoàn Kiêm ist das eigentliche Zentrum der Stadt", weiß Bosse. Hier sitzt der Volksrat, der die Provinz regiert, und seine Exekutivorgane. Das kommunistische Vietnam ist durch das Einparteiensystem geprägt.

"Hanoi ist eine moderne Stadt", sagt Bosse. Besonders beeindruckt hat den Lichtenberger "das unvorstellbare Verkehrsgewimmel", bei dem für den Europäer undurchsichtige Regeln gelten. "Das Zweirad wird für alles genutzt, egal ob ein alter Mann oder ein großer Schreibtisch zu transportieren ist", erzählt Bosse nicht ohne Bewunderung.

Highlight der Reise war die Besiegelung der Partnerschaft. "Eine große Zeremonie", berichtet Bosse. Daneben besuchten die fünf Lichtenberger – darunter auch Bürgermeisterin Birgit Monteiro – natürlich viele Sehenswürdigkeiten. Das traditionelle Wasserpuppentheater zum Beispiel, aber auch das sogenannte Deutsche Haus. "Das ist eine Handelskette mit aus Deutschland importierten Produkten", so Bosse. Verkauft werden nicht nur technische Produkte wie Induktionsherdplatten. "Besonders gefragt ist deutsche Zahnpasta."

Dem Verein "Deutsche Cleft Kinderhilfe" wurde ebenfalls ein Besuch abgestattet. Seit Jahren engagiert sich die ehemalige Lichtenberger Integrationsbeauftragte Heike Marquardt für diesen Verein. Er sorgt dafür, dass Kinder mit Lippen-Kiefer-Gaumenspalten operiert werden können.

Fern aller offizieller Termine nutzte Rainer Bosse seinen Aufenthalt für nächtliche Streifzüge durch die Altstadt. "Es gibt dort komplex verzweigte Gassen und Gässchen mit Häusern, die mal gemauert sind oder aus Holz bestehen", berichtet er.

Ein beliebter Erholungsort des Partnerbezirks ist der Hoàn Kiêm-See: "Es ist abends ein richtiger Familientreffpunkt." Er will bald wieder nach Südostasien reisen "Dann aber mit meiner Frau. Ich will noch mehr von Vietnam sehen!"KW

Autor:

Karolina Wrobel aus Lichtenberg

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