Polizei hilft mit virtuellem Stadtplan
"Prävention bedeutet nicht gleich Kriminalprävention", weiß Markus Knapp. Er ist Leiter des Abschnittes 61 der Berliner Polizei und angehender Kriminologe. Bislang einzigartig im Land Berlin sei das für die Polizeiabschnitte 61 und 64 entwickelte Instrument einer grafischen Zusammenführung von Daten aus unterschiedlichen Quellen. "Bislang konnten wir nur aus trockenen Fakten und Daten lesen. Mit einer grafischen Darstellung, die bis zur Hausnummer genau ist, lassen sich viel leichter Zusammenhänge aufzeigen", erklärt Knapp. In die virtuelle Karte fließen Daten aus der registrierten Kriminalität, Ergebnisse des Sozialen Monitorings, sowie die vom bezirklichen Ordnungsamt verzeichneten Ordnungsstörungen ein. "Wir bündeln hier Kompetenzen, um auf regionale Veränderungen zu reagieren", so Knapp. Nicht immer bedinge der Wunsch nach mehr Sicherheit und Ordnung auch eine verstärkte Polizeiarbeit, sondern auch soziale und politische Maßnahmen. "Dafür ist aber eine Zusammenarbeit möglichst vieler Institutionen notwendig. Wir wollen mit unserem strategischem Instrument die Politik auf lokaler Ebene beraten", erklärt Knapp.
Deshalb stellt die Polizei dieses Instrument auch dem neu gegründeten Präventionsrat im Bezirk zur Verfügung. Das Gremium stellte seine Arbeit am 31. Oktober in einer konstituierenden Sitzung vor: Vier Mal im Jahr sollen vier Arbeitsgruppen tagen, die sich jeweils mit ganz unterschiedlichen Themen in den Kiezen auseinandersetzen werden. Dazu gehört etwa die demografische Entwicklung, die Förderung von Demokratie und Toleranz, der Kinder- und Jugendschutz, sowie die öffentliche Ordnung und Sicherheit. Die Leitung des Präventionsrates übernehmen in den jeweiligen Arbeitsgruppen der Bürgermeister Andreas Geisel (SPD), der Stadtrat für Ordnungsaufgaben Andreas Prüfer und die Jugendstadträtin Christina Emmrich (beide Die Linke), sowie der Leiter des Steuerungsdienstes im Bezirksamt, Ernst-Ulrich Reich und die Gebietskoordinatorin Bärbel Olhagaray. Das Gremium soll eng mit den Stadtteilzentren, den Kiezaktiven und freien Trägern zusammenarbeiten. "Denkbar sind regelmäßige Bürgerversammlungen, in denen das Ordnungsamt, die Polizei und die Menschen vor Ort eine Aufnahme der aktuellen Situation der Sicherheit und Sauberkeit vornehmen", sagt der für das Ordnungsamt zuständige Stadtrat Andreas Prüfer.
Autor:Karolina Wrobel aus Lichtenberg |
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