Achim Freyer wurde für sein Lebenswerk ausgezeichnet
Lichterfelde. Der in Lichterfelde lebende Maler, Regisseur und Bühnenbildner Achim Freyer ist am 2. November in Wien mit dem Nestroy-Preis ausgezeichnet worden. Freyer hat den renommierten österreichischen Theaterpreis für sein Lebenswerk erhalten.
„Wer die Kunst Achim Freyers in Worte zu fassen versucht, gerät rasch in blumiges Schwärmen“, schreibt Nestroy Juryvorsitzene Katrin Kathrein in der Jury-Begründung. Man feiere ihn als „Magier“ und als „Bühnen-Zauberer“.
Achim Freyer, geboren 1934, ließ sich zunächst als Maler und Graphiker an der Kunsthochschule in Berlin-Weißensee ausbilden, bevor er Meisterschüler von Berthold Brecht am Berliner Ensemble wurde. In Ost-Berlin arbeitete er als Bühnen- und Kostümbildner unter anderem mit Ruth Berghaus, Adolf Dresen und Benno Besson zusammen.
1972 gelang ihm die Flucht nach West-Berlin. Hier begann er bald mit eigenen Regiearbeiten. Seit über 60 Jahren inszeniert er an zahlreichen führenden Theatern Deutschlands und Europas. Wesentliche Meilensteine seines Lebenswerks sind die Inszenierungen von „Der Ring des Nibelungen“ 2009 bis 2010 in Los Angeles und im Anschluss eine völlig neue Version am Nationaltheater Mannheim. Freyer hat zahlreiche Theaterpreise erhalten, jüngst für seine diesjährige Inszenierung der Welturaufführung von „Esame di Mezzanotte“ von Lucia Ronchetti. Von der Zeitschrift „Opernwelt“ wurde sie zur „Uraufführung des Jahres gekürt.
Als bildender Künstler war Achim Freyer zweimal auf der documenta in Kassel vertreten und lehrte über 20 Jahre als ordentlicher Professor an der UdK Berlin.
2009 gründete er die Achim Freyer Stiftung in seiner Privatvilla in der Kadettenstraße in Lichterfelde-West und fördert seit 2013 mit seiner Stiftung junge bildende und darstellende Künstler. Darüber hinaus gibt es in der Galerie des Kunsthauses wechselnde Sonderausstellungen. Jeden Sonntag werden zudem Führungen durch die Kunstsammlung Achim Freyers angeboten. Im gesamten Haus sind über 2000 Exponate internationaler Kunst des 19. bis 21. Jahrhunderts zu sehen. KM
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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