Rettungsaktion für Kleingärten
Laubenpieper wollen Kolonie Abendruh kaufen

Wolfgang Koch und Hubert Witwer hoffen, dass die Kolonie Abendruh als grüne Oase fortbestehen kann.  | Foto: K. Rabe
2Bilder
  • Wolfgang Koch und Hubert Witwer hoffen, dass die Kolonie Abendruh als grüne Oase fortbestehen kann.
  • Foto: K. Rabe
  • hochgeladen von Karla Rabe

Die Kolonie Abendruh feiert im nächsten Jahr ihren 100. Geburtstag. Das soll groß gefeiert werden. Doch es könnte auch die letzte große Feierlichkeit in der Kleingartenanlage sein. Denn ein Teil der Fläche zwischen Elmshorner Straße und Züricher Straße soll verkauft werden. 

„Der neue Eigentümer wird die Kleingärten sicher nicht erhalten wollen. Wir müssen davon ausgehen, dass auf der fast 40 000 Quadratmeter großen Fläche, um die es geht, Wohnungen gebaut werden sollen“, sagt Wolfgang Koch (72), der seit 15 Jahren hier seinen Garten hat und seit diesem Jahr Vorsitzender der Dauerkleingartenanlage ist. „Es ist eine grüne Oase, von der viele Menschen profitieren. Die benachbarten Kitas kommen gern auf unseren Spielplatz spielen, Spaziergänger genießen die Ruhe und das Grün.“

488 Pächter haben derzeit einen Garten auf dem fast 180 000 Quadratmeter großen Gelände, das drei Eigentümer hat: das Land Berlin, die Telekom und der Bund. Der Bund will seinen Teil durch die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BIMA) verkaufen. Er liegt genau in der Mitte der Kolonie. Würde der Teil an einen Investor verkauft werden, würde die Kolonie dann auf zwei getrennten Flächen liegen. Das wollen die Pächter verhindern.

Weil vom früheren Bürgermeister Norbert Kopp (CDU) ein Vorkaufsrecht für die Kolonisten erreicht wurde, werden die Kleingärtnern bei einem etwaigen Verkauf zuerst gefragt. Doch dann müssten auch rund 600 000 Euro auf den Tisch legen. „Der Quadratmeterpreis liegt derzeit bei zehn bis 15 Euro. Dazu kommt die Grunderwerbssteuer“, sagt Koch. Um die Kaufsumme zusammenzubekommen, hoffen die Kleingärtner nun auf Unterstützung aus der Bevölkerung. Durch Spenden könnten die einzelnen Pächter entlastet werden. Denn jeder der Betroffenen müsste sonst fast 6000 Euro bezahlen. Geld, dass die meist älteren Kleingärtner nicht haben.

Zu den 109 direkt Betroffenen gehört auch Hubert Witwer. Er hat seinen Garten seit 45 Jahren in der Kolonie. Für ihn würde eine Welt zusammenbrechen, wenn er sein kleines Paradies aufgeben müsste. Er hofft, dass sich alle Kleingärtner der Kolonie solidarisch erklären und in den Erhalt der Anlage investieren. „Wenn jeder ein Jahr mal auf eine Urlaubsreise verzichtet und das Geld spendet, könnte die Kolonie erhalten werden“, sagt er.

Kontakt und Informationen zum Sonderkonto Rettet die Kolonie Abendruh per E-Mail vorsitzender.koch@online.de, https://kolonie-abendruh-ist.net/

Wolfgang Koch und Hubert Witwer hoffen, dass die Kolonie Abendruh als grüne Oase fortbestehen kann.  | Foto: K. Rabe
Die Kolonie Abendruh an der Elmshorner Straße ist nicht nur für die Pächter ein grünes Refugium.  | Foto: K. Rabe
Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

29 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Vernachlässigen Sie nicht Ihre Füße. Dieses wichtige Körperteil trägt uns durchs Leben.

Probleme und ihre Lösungen
Probleme rund um den ganzen Fuß

Haben Sie Ihren Füßen jemals gebührende Aufmerksamkeit geschenkt? Oft vernachlässigen wir sie, solange sie funktionieren und schmerzfrei sind. Sobald Beschwerden auftreten, wird uns die Bedeutung dieses komplexen Körperteils schlagartig bewusst. Unsere zertifizierten Fußchirurgen geben Ihnen Einblicke in die Anatomie des Fußes und behandeln gezielt Fehlstellungen und Verletzungen mit innovativen Lösungsansätzen. Erfahren Sie mehr über Fußprobleme wie Achillessehnenbeschwerden,...

  • Hermsdorf
  • 25.04.24
  • 175× gelesen
WirtschaftAnzeige
Das Restaurant Veggie & Vega in der Gneisenaustraße 5.
6 Bilder

Veggie & Vega Restaurant
Gesundes Essen mit exzellentem Geschmack

Seit Frühjahr 2023 existiert das Restaurant Veggie & Vega in Kreuzberg, das eine Vielzahl an vegetarischen sowie veganen Speisen aus der (süd)indischen Küche anbietet. "Gesund" lautet hier dementsprechend das Motto, wobei alle Gerichte durch die spezielle Komposition von frischen Zutaten und den ganz passenden Gewürzen zu einem wahren Gaumenschmaus fusionieren. Die vegetarische oder vegane Ernährungsform ist seit Langem nicht nur ein Trend, sondern vielmehr eine Lebenseinstellung, der immer...

  • Kreuzberg
  • 25.04.24
  • 157× gelesen
WirtschaftAnzeige
Das Restaurant Chettinad finden Sie seit Herbst 2023 auch im Food Court im The Playce am Potsdamer Platz.
5 Bilder

Chettinad im Manifesto Market
Indien zu Gast im The Playce

Im ersten Oberschoss des populären Food Court im The Playce am Potsdamer Platz präsentiert sich seit Herbst 2023 auch das Restaurant Chettinad, das seine typisch indischen Spezialitäten somit an drei Berliner Standorten sehr eindrucksvoll präsentiert. Auch am Hotspot am Potsdamer Platz werden neben diversen landestypischen Suppen und Vorspeisen auch zahlreiche Hauptgerichte serviert, die ganz nach Belieben für eine kulinarische Reise der besonderen Art sorgen. Zu den Highlights zählen dabei...

  • Tiergarten
  • 24.04.24
  • 218× gelesen
WirtschaftAnzeige
Foto: pexels/Giulia Freitas
5 Bilder

Mode oder mehr?
Piercing. Von alten Ritualen bis zu moderner Kunst

Ist das Modeakzent oder kulturelles Erbe? Auf jeden Fall ist Piercing die beliebteste und gefragteste Körpermodifikation der Welt, die sowohl persönliche Vorlieben und Modetrends als auch tiefe kulturelle Traditionen widerspiegelt. Was ein modisches Piercing heute ist und wie es sich im Laufe der Zeit verändert hat, erfahren wir zusammen mit VEAN TATTOO in diesem Artikel. Eine der beliebtesten Arten von Piercings ist das Ohrlochstechen. Ein Klassiker aller Zeiten, ist das wirklich so und woher...

  • Mitte
  • 17.04.24
  • 600× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.