Pakistanischer Flüchtling (26) soll in Steglitz eine Frau zu vergewaltigen versucht haben

An der Eugen-Kleine-Brücke begann Asif M. eine Serie von Vergewaltigung und sexuellen Übergriffen. | Foto: K. Rabe
  • An der Eugen-Kleine-Brücke begann Asif M. eine Serie von Vergewaltigung und sexuellen Übergriffen.
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<span class="docTextLocation">Lichterfelde.</span> Der 26-jährige Asif M. muss sich derzeit vor dem Berliner Landgericht in Moabit verantworten. Der Mann ist angeklagt, eine Serie von sexuell motivierten Gewalttaten in Steglitz begangen zu haben. Sechs Frauen sollen von dem jungen Bewohner eines Flüchtlingsheims attackiert worden sein.

Asif M. ist in Pakistan geboren und lebt seit zwei Jahren in Deutschland. Aus seinem Heimatland ist er schon vor über zehn Jahren geflüchtet. Vor seiner Festnahme Ende Juli vergangenen Jahres lebte er in einem Asylbewerberheim und hatte einen Job in einer Bar. Am 29. April vergangenen Jahres hat er laut Anklage eine 21-jährige Gaststudentin aus Frankreich an der Eugen-Kleine-Brücke zunächst belästigt und dann vergewaltigt.

Der nächste Vorfall ereignete sich zwei Wochen später im Schweitzer Viertel. Im Helene-von-Mülinen-Weg soll Asif M. am 15. Mai eine 26-Jährige angegriffen haben. Die junge Frau konnte um Hilfe schreien. Ihr Peiniger floh. Asif M. hat vier weitere versuchte Vergewaltigungen gestanden. Immer habe er unter Einfluss von Alkohol gestanden. Nach dem sechsten Übergriff konnte er festgenommen werden. Zu seinen Motiven erklärte der 26-Jährige, dass es schwer sei, als Flüchtling eine Freundin zu finden.

Eine Anwohnerin der Finckensteinallee, die das Verfahren verfolgt, sieht nun mit Sorge der bevorstehenden Eröffnung der neuen Tempohomes in der Finckensteinallee 63 entgegen. Ab Februar sollen hier rund 280 Geflüchtete ein vorübergehendes Zuhause finden.

„Ich habe eine 19-jährige Tochter und ich habe Angst“, sagt sie. Sie habe gehört, dass in erster Linie alleinstehende Männer in den Tempohomes wohnen werden. Viele hätten im Grunde das gleiche Problem wie Asif M. „Es findet ja auch keine wirkliche Integration statt“, kritisiert sie.

Muss man denn nun mehr Angst haben vor Vergewaltigungen und Handgreiflichkeiten von den Männern, die in den Tempohomes wohnen werden? „Nein“, sagt Tsenguun Chaliunaa. Er stammt aus der Mongolei und ist seit 2016 im Büro der Integrationsbeauftragten für die Koordination der Flüchtlingsarbeit zuständig.

Es gäbe zwar vereinzelte Fälle, darunter auch zwei sexuelle Übergriffe im vergangenen Jahr in einer der Flüchtlingsunterkünfte von Steglitz-Zehlendorf, aber außerhalb der Einrichtungen seien ihm keine Fälle bekannt.

Das deckt sich auch mit den Erhebungen der Polizei-Kriminalitäts-Statistik Berlin von 2015. Demnach seien die Sexualdelikte insgesamt rückläufig. Von den 1649 Tatverdächtigen bei Vergewaltigungen hatten 25,1 Prozent nicht die deutsche Staatsangehörigkeit. Wie viele Flüchtlinge unter diesen 25 Prozent sind, ist nicht belegt. Die bisherigen Erhebungen würden nicht für eine „überproportionale Kriminalitätsbelastung von Zuwanderern sprechen“.

Dirk Gerstle von der Senatsverwaltung betonte auf einer Informationsveranstaltung zu den Tempohomes Finckensteinallee, dass Anwohner keinen Grund zur Sorge hätten. Schon an anderen Standorten von Flüchtlingsheimen sei kein Anstieg der Kriminalität festgestellt worden. Das bestätigt auch Frank Knoll vom Polizeiabschnitt 46.

Sascha Langenbach vom Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF) äußerte auf einer Veranstaltung zum MUF-Standort an der Bäkestraße, dass Angst ein schlechter Ratgeber sei. Er ermunterte die Anwohner auf ihre neuen Nachbarn zuzugehen und ihnen zu helfen, sich schnell zu integrieren. Die erste Gelegenheit hätten die Anwohner der Finckensteinallee Anfang Februar. Dann sollen die Tempohomes übergeben werden. Ein Tag der offenen Tür ist geplant.

Indes geht der Prozess gegen Asif M. weiter. Insgesamt waren fünf Verhandlungstage angesetzt. Das Urteil wird vermutlich am letzten Verhandlungstag, am 9. Februar, gesprochen. Asif M. muss mit einer mehrjährigen Haftstrafe rechnen. KaR

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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