BVG-Fahrer wünschen sich Anwohnerparken in der Holtheimer Straße

Marianne Bosse zeigt ihr Auto, das von einem BVG-Bus beschädigt wurde. | Foto: K. Rabe
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Lichterfelde. Die Anwohner des Holtheimer Weges in Lichterfelde Süd kommen nicht zur Ruhe. Seit Jahren klagen sie über die Buslinie M85, die durch die kleine Anwohnerstraße führt. Weil die Straße nur sechs Meter breit ist, kommt es immer wieder zu dramatischen Fahrmanövern, wenn sich zwei große Gelbe begegnen.

Dass die Busse parkende Autos beschädigen, gehört schon fast zum Alltäglichen. Abgefahrene Spiegel sind noch die geringsten Schäden. Seit 2008 fahren die Busse durch die Straße zum S-Bahnhof Lichterfelde-Süd. „Manchmal kommen die Busse im Minutentakt“, sagt Anwohner Jochen Groß. Die Fahrzeuge geraten auf der langen Strecke zum Hauptbahnhof immer wieder in Staus und treffen quasi alle auf einmal an der Endstation ein. Es entsteht „Begegnungsverkehr“ auf der nur sechs Meter breiten Straße. Und dann heißt es Nerven behalten – für Anwohner und auch für die Busfahrer.

Zuletzt wurden zwei parkende Fahrzeuge von vorbeifahrenden Bussen so stark gerammt, dass nur noch ein Totalschaden festgestellt werden konnte. „Am Sonntag, 10. Oktober, hat es mein Auto erwischt“, sagt Anwohnerin Marianne Bosse und zeigt den Schaden: Auf der gesamten Fahrerseite ist deutlich eine dicke Schramme zu sehen, Kotflügel und beide Türen sind eingedrückt. Das Auto fährt zwar noch, aber aufgrund des Alters lässt sich der gepflegte Kleinwagen nicht mehr reparieren. Wirtschaftlicher Totalschaden.

Nach Vor-Ort-Terminen auch mit Vertretern der BVG wurde entschieden, dass die Busfahrer per Funk Kontakt aufnehmen, bevor sie in den Holtheimer Weg einfahren. Davon wüssten die Busfahrer meist gar nicht, sagt Marianne Bosse und verweist auf ein Gespräch unter Fahrern, bei dem sie dies herausgehört habe.

Die Anwohner des Holtheimer Weges fordern, dass sich die Lage in ihrer kleinen Straße endlich entspannt. Sie fordern Tempo 10 und Schwellen auf der Straße. Laut einem BVV-Beschluss soll stattdessen eine Busampel am Anfang und am Ende der Straße installiert werden, um „Begegnungsverkehr“ zwischen zwei Gelben zu verhindern. Ihrer Ansicht nach würde auch ein Tempo-Display und ein Schild mit dem Hinweis helfen, dass es sich bei der Straße um eine Unfallschwerpunkt handele. „Das würde vielleicht zu mehr Aufmerksamkeit bei Bus- und Autofahrern führen.

Mit der Installierung einer Busampel wäre auch die BVG einverstanden, erklärt BVG-Pressesprecherin Petra Reetz. Ihre Busfahrer hielten allerdings ein reines Anwohnerparken für noch sinnvoller. „Die vielen Pendler, die ihr Auto rund um den S-Bahnhof Lichterfelde Süd parken und dann mit der Bahn weiterfahren, bewirken die chaotischen Situationen. Der Bezirk muss hier aktiv werden und sollte beispielsweise ein Anwohnerparken einführen“, stellt Reetz klar. Schließlich handele es sich beim Holtheimer Weg um eine reine Anwohnerstraße. Hier zumindest finden Anwohner und BVG einen gemeinsamen Nenner. Denn eine Parkraumbewirtschaftung wäre ganz im Sinne der Anwohner. KaR

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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