Das war’s dann wohl
Verlängerung der U8 weiter auf der langen Bank

Das Märkische Viertel ist wohl noch sehr lange im öffentlichen Nahverkehr vor allem per Bus über den Wilhelmsruher Damm zu erreichen. | Foto:  Thomas Frey
  • Das Märkische Viertel ist wohl noch sehr lange im öffentlichen Nahverkehr vor allem per Bus über den Wilhelmsruher Damm zu erreichen.
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Dass die U-Bahnlinie 8 bis zum Märkischen Viertel fahren soll, wird seit mehr als 50 Jahren gewünscht. Bisher blieb es aber bei Absichtserklärungen. Auch aktuell sieht es wieder danach aus.

Zumindest ist die Antwort der Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz auf ein Ersuchen der BVV Reinickendorf zu diesem Thema so zu lesen. Die BVV hatte bereits am 8. September 2021 dem Bezirksamt empfohlen, sich beim Senat für einen Weiterbau der U8 einzusetzen. Der sollte nicht nur, wie bisher skizziert, bis zum Märkischen Zentrum, sondern darüber hinaus bis zu einem Anschluss an die Heidekrautbahn erfolgen. Damit wären auch höhere Nutzerzahlen gewährleistet. Denn eine Anfang 2021 veröffentlichte Machbarkeitsuntersuchung hatte unter anderem bemängelt, dass bei einem Endpunkt am Märkischen Zentrum keine Anknüpfungspunkte an andere öffentliche Verkehrsmittel bestehen würden.

Vorhaben zurückgestellt

Auch die Senatsverwaltung bezieht sich in ihrer jetzt vorliegenden Antwort vor allem auf diese Untersuchungen, die damals auch für die U7 sowie einem möglichen Abzweig der U6 ins Schumacher-Quartier erfolgten. Dabei bekam eine Verlängerung der U7, von Rudow zum Flughafen BER sowie vom Rathaus Spandau zum Magstratsweg in Staaken, die beste Bewertung. Der Senat habe deshalb weiterführende Untersuchungen empfohlen, wird erklärt. Angesichts des im Vergleich dazu niedrigeren Nutzens bei der U8 sei dieses Vorhaben "zurückgestellt" worden. Es wurde immerhin nicht vollständig aufgehoben. Verwiesen wurde auch darauf, dass im Koalitionsvertrag der Landesregierung eine Kosten-Nutzen-Untersuchung durchgeführt "und auf deren Grundlage die Planungen vorangetrieben werden sollen". Aber zunächst müssten Fördermittel des Bundes zur Realisierung beantragt und die notwendigen Strukturen und Ressourcen mit zusätzlichen Personal in der Verwaltung und bei der BVG geschaffen werden.

Ein Ergebnis, das eine Mehrheit der Reinickendorfer Bezirkspolitik nicht zufriedenstellt. Vor allem CDU, SPD und FDP hatten sich für einen Weiterbau der U8 stark gemacht. Das Anliegen fand sich auch in der Vereinbarung der Reinickendorfer Zählgemeinschaft. Die CDU kritisierte das Vorgehen des Senats als Fehler. Die verlängerte U-Bahn wäre ein attrakiver Beitrag zur Mobitätswende, meinte deren verkehrspolitischer Sprecher Niklas Grasselt.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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