Café punktet mit Veranstaltungen und Ausstellungen

Fanny Leichmann ordnet in dem Schrank in einer Ecke ihres Cafés die Bände, die den Besuchern zur Verfügung stehen. | Foto: hari
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  • Fanny Leichmann ordnet in dem Schrank in einer Ecke ihres Cafés die Bände, die den Besuchern zur Verfügung stehen.
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Wer Interesse an Kultur und Kunst im Kiez hat, muss nicht immer in eine kommunale Galerie oder Bibliothek gehen. Es gibt auch Betreiber von Cafés oder Gaststätten, die ihr Publikum damit zu locken und zu binden wissen.

Im Mahlsdorfer Zentrum ist das Café Mahlsdorf, Hönower Straße 65, dafür beispielhaft. Hier finden seit 2014 regelmäßig Lesungen und andere Kulturveranstaltungen statt. Neben literarischen oder Kleinkunstabenden wird hier auch Künstlern in Gestalt kleinerer Ausstellungen ein Podium geboten.

Wenn man das Café betritt, fällt die besondere Atmosphäre schnell auf. Es ist unkonventionell und eher wie ein gemütliches Wohnzimmer möbliert. An den Wänden hängen in Abständen immer wieder neue Bilder und Fotos. Die Bilder können Gäste meist auch kaufen. In einer Ecke steht ein ganzer Schrank mit Büchern, derer sich die Gäste bei einem Besuch des Cafés bedienen können.

Betreiberin des Cafés ist seit dem Mai vergangenen Jahres Fanny Leichmann (30). Die junge Gastronomin übernahm das Konzept des „Kulturcafés“ von den Vorbesitzern. „Ich war sofort davon überzeugt. Es geht auf und ich denke, ich werde es erfolgreich lange weiterführen können“, sagt die Café-Betreiberin.

Leichmann stammt aus Thüringen. Bevor sie 2011 nach Berlin kam, hat sie zehn Jahre im Gastgewerbe im Schwarzwald gearbeitet. Ursprünglich hat sie aber Konditorin gelernt. „Alle Kuchen im Café mache ich selbst“, sagt sie. Das sei nicht nur wirtschaftlich, sondern spreche das Publikum in besonderer Weise an. Wer einen der selbst gemachten Kuchen oder ein Stück Torte probiert hat, wird das bestätigen.

Bei Leichmann sollen sich die Gäste wie zu Hause fühlen. Das unterstreichen nicht nur das Mobiliar, die Bilder an den Wänden und der Bücherschrank. Dahinter steht die gesamte Persönlichkeit der Betreiberin, die Bodenständigkeit ausstrahlt. „Mein Motto für die Gäste ist: Schuhe anlassen, aber es sich sonst gemütlich machen“, fasst sie zusammen.

Das Café liegt rund 250 Meter südlich des S-Bahnhofes an der Hönower Straße. Es fahren viele Autos vorbei, doch die Laufkundschaft ist grundsätzlich rar, trotzdem es in der Nähe unter anderem einen Friseur und einen Blumenladen gibt. Leichmanns Café allerdings zieht an. Inzwischen finden viele Menschen in die Gegend, die an der angenehmen Atmosphäre im dort ihren Gefallen gefunden haben.

Auch unter Künstlern und Vereinen hat sich der besondere Charakter dieses Cafés herumgesprochen. Eine neue Veranstaltungsreihe ist die „Art Night“, bei der Besucher ihr eigenes Kunstwerk malen können. Die aktuelle Ausstellung, eröffnet am Mittwoch, 21. Februar, und zeigt Fotos aus Hellersdorf, die von schon lange dort ansässigen Anwohnern und Migranten gemacht wurden. Mehr Informationen auf cafe-mahlsdorf-berlin.de.

Fanny Leichmann ordnet in dem Schrank in einer Ecke ihres Cafés die Bände, die den Besuchern zur Verfügung stehen. | Foto: hari
Fanny Leichmann macht den Kuchen noch selbst, den sie in ihrem Café Mahlsdorf den Gästen anbietet. | Foto: hari
Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

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