SPD und CDU gegen Schließung zweier Bäder im Bezirk
Die Bäder-Betriebe wollen am Beispiel des Mariendorfer Sommerbads die Vorteile von Badeanstalten mit Ganzjahresbetrieb aufzeigen und streben mit Neubauten die "verbesserte Erreichbarkeit für alle Nutzergruppen - Schulen, Vereine, Kitas und Öffentlichkeit" an. Nach der Sommerpause wollen sie ihr "Berliner Bäderkonzept 2025" dem Abgeordnetenhaus zur Abstimmung vorlegen. Im Reformkonzept heißt es unter anderem, dass Neubau wirtschaftlicher sei, als alte Bäder aufwendig zu sanieren.
Dagegen regt sich nun schon im Vorfeld Widerstand und den BBB droht unter Umständen ein schmerzhafter Bauchklatscher. Die SPD Tempelhof-Schöneberg mit ihrer Vorsitzenden, Senatorin Dilek Kolat, sowie Senator Michael Müller und Frank Zimmermann, plädiert jedenfalls klipp und klar für den Erhalt aller drei Bäderstandorte in der Götzstraße (Tempelhof), am Ankogelweg und in der Rixdorfer Straße (beide Mariendorf) ein. Statt Schließung zweier Bäder zugunsten eines dritten wird die "Ertüchtigung der bestehenden Standorte" zwecks wohnortnaher Versorgung durch dezentrale Strukturen gefordert. "Gerade in einer wachsenden Stadt wäre es das falsche Signal, die Standorte in der Götzstraße und im Ankogelweg zugunsten eines neuen 365-Tage-Multifunktionsbades in der Rixdorfer Straße in Mariendorf aufzugeben", erklärt Kolat und Müller und Zimmermann fügen hinzu, dass die Bäder in der Götzstraße und am Ankogelweg gerade auch für Schulen, Vereine sowie Senioren von großer Bedeutung seien und einen "essenziellen Bereich der Daseinsvorsorge im Kiez" abdecken würden
. Damit liegen die SPD-Politiker ganz auf Linie der CDU-Kollegen in der Tempelhof-Schöneberger Bezirksverordnetenversammlung. "Allein das Ankogelbad versorgt die südlichen Bezirksteile Lichtenrade, Marienfelde, Mariendorf-Süd sowie Buckow und Lankwitz und weitere Einzugsbereiche und damit ein Gebiet mit deutlich über 100 000 Einwohnern. Eine Schließung würde eine deutliche Einschränkung, insbesondere für den Schwimmunterricht an Schulen und für den Vereinssport, bedeuten", warnt CDU-Fraktionschef Ralf Olschewski.
Frank Henkel, Innen- und Sportsenator sowie BBB-Aufsichtsratsvorsitzender, hat erklärt, dass er vor einer Reform der Bäderstruktur einen breiten gesellschaftlichen Konsens für erforderlich halte. Den politischen Konsens scheint es ja jedenfalls schon zu geben.
Autor:Horst-Dieter Keitel aus Tempelhof |
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