SPD-Kritik: „Große Chance wird vertan“
Verzicht auf direkte Bahnhofszugänge in Marienfelde

Der S-Bahnhof Marienfelde wird keine direkten Bahnhofszugänge an der Unterführung Marienfelder Allee als direkte Verbindung zu den Bushaltestellen bekommen. Das entschied nun die Senatsverkehrsverwaltung.

Im Mai hatte sich die Bezirksverordnetenversammlung für eine entsprechende Lösung ausgesprochen und den Bezirk aufgefordert, sich diesbezüglich bei der Deutschen Bahn einzusetzen. Diese hat bereits eine Erneuerung und Verbreiterung der Unterführung im Zuge des Ausbaus der Dresdner Bahn vorgesehen. „Das Verschieben des Bahnsteigs bis in den Bereich oberhalb der Unterführung war von der DB geplant und hätte sich sehr angeboten. In der Kombination mit direkten Zugängen wäre ein zeitgemäßer, fahrgastfreundlicher, moderner Standard geschaffen worden“, prognostizierte die SPD-Fraktion.

Die Senatsverwaltung lehnte dies unter anderem mit der Begründung ab, dass sich dadurch das Planfeststellungsverfahren Dresdener Bahn weiter verkompliziert hätte. Grüneingriffe und ein Lärmeintrag zur benachbarten Wohnbebauung wären zugleich die Folge gewesen.

„Es ist sehr bedauerlich, dass am Bahnhof Marienfelde kein moderner Umsteigeknoten realisiert wird. Damit wird eine große Chance vertan. Das passt nicht in unsere Zeit, in der der alle Möglichkeiten genutzt werden müssen, um das Umsteigen vom Pkw zum ÖPNV attraktiver zu machen“, kritisiert der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Christoph Götz. „Fahrgäste werden in Marienfelde nun auch die nächsten Jahrzehnte 200 Meter zwischen Bus und Bahn laufen müssen, auch bei Wind und Wetter. Anspruch und Wirklichkeit gehen bei der grün geführten Verkehrsbehörde offenbar auseinander“, so der Bezirksverordnete weiter.

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

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