Jugendgewalt in den Großsiedlungen nimmt zu

Die Gewalt von Kindern und Jugendlichen in Berlin nimmt wieder zu. Marzahn-Hellersdorf hat dabei mit die höchsten Zahlen.

Im Berliner Vergleich hat nur noch der Bezirk Mitte mehr Fälle von Kinder- und Jugendgewalt. Den Spitzenplatz nimmt Marzahn-Hellersdorf bei Gewaltvorfällen an Schulen ein. Besonders besorgniserregend ist, dass die Täter immer jünger werden. Das geht aus dem aktuellen Bericht der Landeskommission Berlin gegen Gewalt für das Jahr 2016 hervor.

Einen hohen Anteil an den Gewalttaten haben dabei jugendliche Flüchtlinge, die ohne Begleitung von Erwachsenen nach Deutschland gekommen sind. Die Gewalt bei deutschen Jugendlichen ohne und mit Migrationshintergrund ist dagegen weiter rückläufig. Die Kommission warnt in ihrem Bericht jedoch vor voreiligen Schlüssen. Angesichts der großen Zahl von Flüchtlingen, die in vergleichsweise kurzer Zeit nach Berlin gekommen sind, falle eine hieb- und stichfeste Analyse der Gründe noch schwer.

Weiterhin ist Jugendgewalt vor allem in den Außenbezirken ein Problem. Die Verfasser machen dafür die brisanter werdende soziale Situation in den Wohnvierteln am Rande der Stadt verantwortlich. Die Schwerpunkte im Bezirk sind die Großsiedlungen von Marzahn und Hellersdorf. Die Jugendgewalt in den Siedlungsgebieten des Bezirks ist dagegen im Berliner Vergleich gering.

Soziale Brennpunkte und die dort herrschenden Probleme sind immer wieder Thema im Ausschuss für Bildung, Jugend und Familie des Abgeordnetenhauses. „Wir brauchen eine bessere soziale Mischung in diesen Gebieten“, erklärt Ausschussmitglied Regina Kittler (Die Linke). Angesichts der neuen Zahlen warnt der SPD-Abgeordnete Sven Kohlmeier (SPD) vor Schnellschüsse der Politik. „Wir sollten aber darüber nachdenken, jugendlichen Straftätern schneller und konsequenter die Grenzen der Freiheit aufzuzeigen“, sagt er. Vielleicht sei ein Jugendstaatsanwalt wie in Neukölln auch für den Bezirk zu empfehlen.

„Die Bildungsverwaltung hat inzwischen zahlreiche Willkommensklassen in sogenannte Internationale Klassen umgewandelt. Die haben aber weniger Lehrer und Erzieher“, kritisiert der CDU-Abgeordnete Mario Czaja den Senat.

Mehr Unterstützung für arme Familien und Alleinerziehende fordert auch der AfD-Abgeordnete Gunnar Lindemann. Bei unbegleiteten jungen Ausländern sollte genauer geprüft werden, ob diese tatsächlich minderjährig sind. „Bei unbelehrbaren Jugendlichen ohne deutsche Staatsbürgerschaft muss man in extremen Fällen darüber nachdenken, die Gesetze zu ändern und die Familien ausweisen“, erklärt er.

Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

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