Ein Ort zum Flanieren
Es gibt viele schöne Orte im Bezirk. Einer der schönsten ist für Marina Carrozza das Eastgate. In dem Einkaufszentrum hält sie sich gern auf, weil dort viele Menschen zu sehen sind und vor allem viele schöne Dinge.
Seit meiner Kindheit singe ich. Nach einer Gesangsausbildung an der Musikhochschule Carl Maria von Weber in Dresden bin ich viel herumgekommen. 1971 lernte ich einen Italiener kennen, heiratete ihn und zog mit ihm 1975 in die Schweiz. Die Ehe zerbrach jedoch nach kurzer Zeit.
Von der Klassik schwenkte ich in dieser Zeit um auf Folklore, vor allem lateinamerikanische Musik und lernte Francisco Varón aus Paraguay kennen. Gemeinsam waren wir viele Jahre ein Gesangsduo. Nachdem die Mauer gefallen war, zogen wir nach Berlin und wenig später nach Hellersdorf. Zum Eastgate fuhren wir beide seit dessen Eröffnung 2005. Wir waren immer gern hier zusammen, sahen uns Geschäfte an und hatten viel Spaß. Es gibt sonst im Bezirk kaum Möglichkeiten, lustvoll zu flanieren.
Vor acht Jahren öffnete sich bei Franciso ein Aneurysma. Seitdem sitzt er im Rollstuhl und ich pflege ihn. Durch seinen Zustand ist er nur noch selten in der Lage, mich ins Eastgate zu begleiten.
Obwohl ich inzwischen in Rente bin, übe ich meinen Beruf weiter aus. Am Tschechow-Theater betreue ich eine Gesangsgruppe. Auch gebe ich Konzerte mit lateinamerikanischer und klassischer Musik. Am 16. Dezember gebe ich ein Weihnachtskonzert im Evangelischen Gemeindezentrum Marzahn/Nord an der Schleusinger Straße.
Das Flanieren im Eastgate ist für mich Erholung. Hier finde ich vieles, was mir gefällt, ob Schuhe oder Schmuck und meinen geliebten Tee. Wenn es mein Geldbeutel erlaubt, gönne ich mir auch mal eine Kleinigkeit.
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
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