Motorradsattel als Maßanfertigung
"Das trifft meist nicht nur den Fahrer, sondern auch den Sozius", sagt Achim Kuschefski, Leiter des Instituts für Zweiradsicherheit (ifz). Neue Motorräder werden mit einheitlichen Sitzbänken ausgeliefert, die nicht auf die individuellen Bedürfnisse des Bikers abgestimmt sind. Hier setzen Sitzbankspezialisten wie Bagster oder Jungbluth an. Bei der Firma Bagster zum Beispiel kann der Kunde den Nachrüstsattel online konfigurieren: In einer Suchmaske wählt er sein Motorrad aus und stellt in sieben Schritten eine Sitzbank mit unterschiedlicher Polsterdicke für Fahrer und Beifahrer zusammen. Oder er konfiguriert eine Maßsitzbank, bei der er Parameter für Sitzflächenhöhen und -längen in einer Skala von minus zwei bis plus zwei vorgeben kann.
Einen anderen Weg geht Marc Steinike, Chef der Sitzbank-Schmiede in Darmstadt. "Es gibt keinen Universalhintern, jeder Mensch ist anders gebaut", sagt der frühere Orthopädie-Schuhmacher. Das Gewicht des Fahrers müsse auf das gesamte Gesäß gleichmäßig verteilt werden, damit sich Komfort einstellt. Er fertigt das Polster exakt nach den Wünschen und der Physiognomie des Kunden, und zwar auf der Basis der Originalsitzbank. Von Geleinlagen hält Steinike im Gegensatz zu Mitbewerbern nichts: "Die sind für inaktives Sitzen, etwa in einem Rollstuhl oder einem Krankenbett. Aber auf dem Motorrad ist man ständig aktiv, mit Gel verliert der Fahrer das Gefühl fürs Fahrzeug."
Autor:Ratgeber-Redaktion aus Mitte |
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