Neue Technologie vereint Diesel und Benziner

Unter Entwicklern trägt die Kreuzung aus Diesel- und Benzinmotor den Namen CCS. Im Bild: Ein solcher Motor von VW. | Foto: Volkswagen/dpa/mag
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Aus zwei mach eins: Mit dem Combined Combustion System (CCS) wollen Autoentwickler künftig die Verbrennungsverfahren von Diesel- und Benzinmotor miteinander kombinieren. Der Name des neuen Antriebs setzt sich aus den Namen der Erfinder Nikolaus Otto und Rudolf Diesel zusammen. Die Rede ist vom Diesotto-Motor.

"Das Verfahren setzt auf eine kontrollierte Selbstentzündung des mageren Kraftstoff-Luftgemischs im Ottomotor, die durch eine gezielte Rückführung oder Rückhaltung von heißen Abgasen erreicht wird", erläutert Professor Stefan Pischinger vom Lehrstuhl für Verbrennungsmotoren (VKA) an der RWTH Aachen das Verfahren. Der Effekt: Der Motor wird entdrosselt, es gibt günstigere Stoffwerte und geringere Wärmeverluste. Gleichzeitig sinkt die Zahl der Rohemissionen. Katalysatoren werden so überflüssig.An der Technik arbeiten die Hersteller schon seit einigen Jahren. Mercedes hat schon 2007 einen Vierzylinder vorgestellt, der bei nur 1,8 Litern Hubraum die Stärken des emissionsärmeren Ottomotors mit den Verbrauchsvorteilen des Diesels verbindet, wie sich Professor Herbert Kohler erinnert, der in Stuttgart die Konzernforschung leitet. Immerhin kam der Motor auf 175 kW (238 PS), erreichte 400 Nm und war in einem Fahrzeug vom Format der S-Klasse mit weniger als sechs Litern zufrieden. Damit so ein Motor in Serie gehen kann, müssen die Ingenieure allerdings noch ein paar Hürden nehmen.

"Vor 2020 ist nicht mit solchen Motoren zu rechnen", schätzt Motorexperte Pischinger. Dabei sei der Diesotto-Motor keineswegs vergebene Liebesmüh - auch wenn alle Welt inzwischen vom Elektroantrieb redet: "Alle Hersteller arbeiten an diesem Konzept", ist der Professor überzeugt und weist auf weiterhin mögliche CO2-Einsparungen hin. Nicht alle Entwickler teilen allerdings die Begeisterung für das Konzept. Audi-Sprecher Oliver Strohbach zitiert seine Kollegen aus der Forschung: "Aufgrund des kleinen nutzbaren Betriebsbereiches konnten bei allen Testläufen nur geringe Verbrauchsverbesserungen erzielt werden." Je kleiner die Motoren werden, desto seltener könnten sie im Diesotto-Modus laufen. Und Wolfgang Hatz, der die Motorenentwicklung im VW-Konzern leitet, sagt: "Natürlich kann es eine weitere Annäherung der Brennverfahren geben. Aber jedes Prinzip hat seine ganz eigenen Vorteile, die wir auch weiter nutzen wollen."

dpa-Magazin / mag
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Ratgeber-Redaktion aus Mitte

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