Beim Sofakauf hilft der Lümmeltest
"Jeder Mensch hat einen anderen Körperbau", erläutert Georg Stingl von der Aktion Gesunder Rücken (AGR) in Selsinge. Ideal seien daher Polstermöbel, deren Sitzhöhe und Sitztiefe sich individuell einstellen lassen. Die Rückenlehne sollte mindestens schulterhoch sein, rät Stingl. Vor allem kleine Menschen sollten nicht zu tief sitzen - sonst baumeln die Beine in der Luft.Die Sitzfläche sollte so eingestellt oder gekauft werden, dass Ober- und Unterschenkel beim Sitzen einen 90-Grad-Winkel bilden können. Außerdem muss der Käufer auf der Couch so weit hinten sitzen können, dass der Rücken die Lehne berührt. Oft sind Rückenflächen von Sitzgarnituren leicht nach hinten geneigt. Um hier ohne Nackenschmerzen ein Buch zu lesen, gibt es Kopfstützen, die nach vorn geneigt werden können, sagt Stingl. Er empfiehlt, in Haushalten mit unterschiedlich großen Menschen Couch und Sessel in unterschiedlichen Höhen und Tiefen anzuschaffen.
Polstermöbel mit Extras
Ein Ruhe- oder Fernsehsessel mit motorbetriebener Aufstehhilfe ist für Ältere und Menschen mit Osteoporose, Rheuma oder Rückenleiden eine Erleichterung. Der Sitz wird in eine so aufrechte Position gefahren, dass man relativ leicht aufstehen könne, erklärt die Möbelexpertin Doris Haselmann. Doch diese Sessel brauchen viel Platz. Um ihn nach vorne und hinten voll entfalten zu können, sollten Käufer eine Stellfläche von mindestens eineinhalb mal zwei Metern einplanen.
Daher muss der Raum ausgemessen werden - möglichst exakt. Wird das Maß nur geschätzt, kann der Kauf danebengehen. "Denn auf den großen Flächen in Möbelhäusern wirkt manches Modell kleiner, als es ist", sagt Ursula Geismann vom Verband der Deutschen Möbel-Industrie. "Man sollte sich auch die Zeit nehmen, im Geschäft ausgiebig Probe zu sitzen, um ein nach eigenem Empfinden richtig komfortables Sofa zu finden."
Das Innenleben der Modelle spielt bei der Auswahl ebenfalls eine zentrale Rolle. Aber es lässt sich nicht mit dem bloßen Auge einschätzen. "Deshalb sollten Käufer keine Scheu haben, vom Verkäufer ausführliche Herstellerunterlagen einzufordern", rät Haselmann. Und einen ersten Eindruck bekommen Kunden nur durch die Belastungsprobe: Sich einfach mal im Möbelhaus auf die Couch werfen und lümmeln - wie zu Hause eben.
Autor:Ratgeber-Redaktion aus Mitte |
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