Expertenrat vorm Kauf von Eigentumswohnungen einholen

Beim Kauf einer Eigentumswohnung lauern viele Fallen. | Foto: Andrea Warnecke
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Eine eigene Wohnung ist für viele ein Traum. Doch beim Kauf einer Eigentumswohnung lauern viele Fallen. Instandhaltungsrücklage, Baubeschreibung, Zahlungsplan - all das sollten Käufer prüfen. Sonst kann es Folgekosten nach sich ziehen.

Am Anfang steht eine grundlegende Entscheidung: "Kaufe ich eine neue oder eine alte Wohnung?", sagt Peter Burk vom Institut Bauen und Wohnen in Freiburg. Der Vorteil einer schon gebrauchten Wohnung sei, dass der Interessent die Räume vor dem Kauf anschauen könne. Neue Wohnungen hingegen existierten zum Kaufzeitpunkt oft nur auf dem Papier.Vor dem Kauf ist eine sorgfältige Prüfung der Immobilie wichtig. "Hauptfehler ist der Kauf der Wohnung ohne Besichtigung. Fehler Nummer zwei ist der Kauf ohne Sichtung der Unterlagen", sagt Jürgen Michael Schick vom Immobilienverband Deutschland (IVD). Bei beiden Vorgängen empfiehlt er, Experten heranzuziehen.

"Bei einer Bestandswohnung ist die Besichtigung wichtig, denn üblicherweise wird gekauft wie gesehen", so Burk. Auch die Folgekosten sollte man nicht aus dem Auge verlieren. Vor dem Kauf einer älteren Eigentumswohnung rät Burk dazu, sich Unterlagen über geplante Investitionen am Gebäude aushändigen zu lassen. Die Protokolle der Eigentümerversammlungen geben darüber Auskunft.

Bei einer neuen Wohnung hingegen sei die Baubeschreibung ein wichtiger Vertragsbestandteil. Dort werde schriftlich festgelegt, welche Leistungen der Bauträger dem Käufer schuldet. "Was dort nicht festgehalten ist, schuldet der Bauträger auch nicht." Bei einem Neubau, der bisher nur auf dem Papier existiert, "ist es wichtig, mit einem renommierten Bauträger zusammenzuarbeiten", sagt Schick. Er empfiehlt, sich fertige Objekte des Projektentwicklers anzugucken, um ein Gefühl für das geplante Anwesen zu bekommen.

Thomas Hentschel von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen warnt davor, die Kosten einer Eigentumswohnung zu unterschätzen. "Es ist leider nicht immer so, dass die Immobilie später genauso teuer ist wie früher die monatliche Miete", sagt er. Auch könnten die Kosten später steigen, etwa, wenn die Eigentümergemeinschaft beschließe, die Instandhaltungsrücklage zu erhöhen.

Vor einem Kauf sollte jeder Käufer laut Hentschel eine Bilanz über seine monatlichen Kosten aufstellen. "Wie viel gebe ich für Essen, Körperpflege, Auto, Versicherungen, Altersvorsorge und Urlaub aus?", ist Hentschels Leitfrage. Um gute Chancen auf einen günstigen Kredit zu haben, rät er dazu, zumindest 20 Prozent des Kaufpreises plus die Nebenkosten des Kaufs als Eigenkapital mitzubringen.

Literatur: Peter Burk: "Kostenfallen beim Immobilienkauf - Versteckte Risiken erkennen und ausschalten", Verbraucherzentrale NRW, 240 Seiten, 12,90 Euro, ISBN 978-3-863360-04-7; Harald Haakshorst, Gabriele Heinrich, Katja Henning: "Eigentumswohnung: Auswahl und Kauf", Stiftung Warentest, 232 Seiten, 19,90 Euro, ISBN 978-3-937880-47-1.
dpa-Magazin / mag
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Ratgeber-Redaktion aus Mitte

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