Stühle kann man selber polstern
Die einfachste Variante ist der Bezug mit einer Husse. Diese könne man auch ohne große Erfahrung an der Nähmaschine fertigen, da fast nur gerade Nähte gemacht werden, erläutert die Nähmaschinenexpertin Caroline Castro aus Berlin. "Voraussetzung ist eine kräftige Nähmaschine, die den benötigten festen und dicken Stoff in zwei oder drei Lagen übereinander transportieren kann." Sie rät zu Standardnadeln der Größen 90 oder 100. Das Maß für die Husse nimmt man direkt am Stuhl. Damit die Husse lange hält, sollte der Stoff stabil, scheuerfest und lichtecht sein, rät Gerhard Sperling vom Verband der Deutschen Heimtextilien-Industrie. Dies gelte auch für Bezüge von Polstern. Eine gute Alternative seien Möbelstoffe, da diese haltbarer sind.Wer Polsterstühle restaurieren möchte, kommt mit einer Stoffhülle allein nicht voran. Hier muss erst die Sitzfläche aufgearbeitet werden. Zunächst werden alle alten Teile wie Polsternägel, Bezug und Füllmaterial entfernt. "Eventuell muss man auch ausgeleierte Polstergurte erneuern", sagt Maribel Goncalves von der DIY-Academy. Das geht so: Nach dem Entfernen der alten Längsgurte werden die neuen an der Oberseite des Rahmens der Sitzfläche befestigt. Die Quergurte werden eingeflochten und mit Flachkopfnägeln oder Klammern fixiert. Goncalves rät, die Jutegurte vor dem Antackern immer umzuschlagen, da sie sonst an den Seiten ausreißen könnten.
Zwischen dem Rahmen und der Auflage wird eine Polsterpappe gelegt, zugeschnitten auf die Größe des Stuhlsitzes, und mit Klammern oder Nagelstiften am Rahmen befestigt. Der Schaumstoff wird dann ebenfalls passend auf das Format der Sitzfläche zugeschnitten und mit einem Sprühkleber auf die Polsterpappe geklebt. Über das Schaumstoffpolster kommt ein Polstervlies. Abschließend wird der Bezugsstoff an einer Seite der Sitzfläche befestigt, dann straff gespannt und an der gegenüberliegenden Seite mit Klammern fixiert. Dann folgen die anderen Seiten, an den Ecken schlägt man den Stoff sauber ein.
Autor:Ratgeber-Redaktion aus Mitte |
Kommentare