Wenn sich der Holzwurm breitmacht

Kleine Löcher als Warnsignal: Der Holzwurm nistet sich in eingebautem, trockenem Holz ein und ernährt sich von dessen Bestandteilen. | Foto: Jens Schierenbeck/dpa
  • Kleine Löcher als Warnsignal: Der Holzwurm nistet sich in eingebautem, trockenem Holz ein und ernährt sich von dessen Bestandteilen.
  • Foto: Jens Schierenbeck/dpa
  • hochgeladen von Ratgeber-Redaktion

Er baut sich eine Höhle in trockenem Holz und dann frisst er seine Gänge durch den Balken: Der im Volksmund Holzwurm genannte Gemeine Nagekäfer und der Hausbock machen sich in vielen Häusern breit - und es dauert lange, bis man die Mitbewohner bemerkt. Aber das kann verheerende Folgen haben.

Ein Hausbock legt im Jahr etwa 100 bis 200 Eier in Spalten und Ritzen des Holzes ab - vor allem im Dachbereich, wo sich oft Nadelholz findet, die Leibspeise des Käfers. "Die Larven, die daraus im Sommer schlüpfen, bohren sich sofort in das Holz und leben dort etwa fünf bis sechs Jahre lang", erläutert Ekkehard Flohr, Fachgebietsleiter für Holzschutz beim Deutschen Holz- und Bautenschutzverband. "In dieser Zeit durchziehen sie das Holz mit einem riesigen Netz aus Fraßgängen."Die Gänge sind das Gefährliche: "Sie verringern den Querschnitt des Holzes und mindern damit die Stabilität des Bauteils", sagt Angelika Rösner, Bauherrenberaterin im Regionalbüro des Verbandes Privater Bauherren (VPB) in Schwerin. Im Extremfall könne das zum Einsturz führen. Dabei sind die Dachstühle von Neubauten gefährdeter als die von Altbauten. Denn das alte Holz ist für den Hausbock wenig attraktiv und dieser ist nur in weichem Splintholz lebensfähig.

Der Gemeine Nagekäfer hat andere Lebensgewohnheiten. "Er frisst Laub- und Nadelholz gleichermaßen und ist vorrangig in Holzverkleidungen oder Möbeln im Keller, in Dielen, Treppen und Scheunen zu finden", sagt Rainer Gsell, Vorsitzender des Deutschen Schädlingsbekämpfer-Verbandes. Der Grund ist das Raumklima: "Der Nagekäfer liebt Plätze mit etwas höherer Luftfeuchte", sagt Flohr. Der Nagekäfer ist auf hartes Kernholz spezialisiert.

Damit ein Befall frühzeitig erkannt wird, sollten Hausbewohner auf mögliche Indizien achten. Dazu gehören frische Bohrmehlhäufchen sowie sichtbare Fluglöcher, durch welche die erwachsenen Tiere aus dem Holz heraus kommen. "Auf den Hausbock können Bewohner aufgrund seiner Fraßgeräusche aufmerksam werden", sagt Rösner. "Außerdem kann man ihm durch einen Klopftest auf die Spur kommen."

Im Verdachtsfall sollte in jedem Fall ein Fachmann hinzugezogen werden. "Das kann ein öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für Holzschutz sein, ein versierter Schädlingsbekämpfer oder auch eine ausgebildete Fachkraft für Holzschutz", sagt Flohr. "Wo möglich, werden marode Holzteile entfernt und ersetzt", erläutert Rösner die Bekämpfung. Doch das reicht oft nicht aus. "Bewährt, aber sehr aufwendig ist eine thermische Behandlung: Das Gebäude wird eingehaust und der befallene Bereich mit mehr als 60 Grad heißer Luft behandelt, so dass die Insekten sterben." Ist der Befall lokal begrenzt, kann auch die Stelle mit Mikrowellenstrahlen erwärmt werden. Es gibt aber auch die Möglichkeit der chemischen Bekämpfung. "Bei geringerem Befall oder auch zusätzlich zu vorherigen Maßnahmen können die jeweiligen Stellen gründlich mit chemischen Mitteln gestrichen oder besprüht werden", sagt Rösner.

dpa-Magazin / mag
Autor:

Ratgeber-Redaktion aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

Kommentare sind deaktiviert.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 233× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 993× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 651× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.140× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.030× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.