Neue Gertraudenbrücke wird schlanker
Jury kürt Siegerentwurf für Ersatzneubau über der Spree

Die neue Gertraudenbrücke wird schlanker als die alte. In der Mitte soll die Tram rollen.  | Foto:  sbp - schlaich bergermann partner
  • Die neue Gertraudenbrücke wird schlanker als die alte. In der Mitte soll die Tram rollen.
  • Foto: sbp - schlaich bergermann partner
  • hochgeladen von Ulrike Kiefert

Die Neue Gertraudenbrücke bekommt einen Ersatzneubau. Bekannt ist das schon länger. Nun aber steht der Siegerentwurf für die neue Brücke samt Umfeld fest.

Die Jury hat entschieden. Das Berliner Ingenieurbüro „sbp – schlaich bergermann partner“ hat das europaweite Wettbewerbsverfahren für die Neue Gertraudenbrücke am Spittelmarkt gewonnen. Der Siegerentwurf plant auch das Umfeld am Spittelmarkt mit. Das Spitteleck soll grüner und barrierefrei werden.

„Die zurückgenommene Brückenkonstruktion des Ersatzneubaus zeichnet sich durch ihre Schlankheit verbunden mit einer reduzierten Stützweite aus“, begründete die Jury aus neun Preisrichtern ihre Wahl. Zudem schlage das Konzept vor, den Spittelmarkt von allen trennenden Böschungen zu befreien, die beim autogerechten Ausbau geschaffen worden seien. „So kann dieser zentrale Platz sehr viel schöner, grüner und alltagstauglicher werden.“

Für die noch amtierende Mobilitätssenatorin Bettina Jarasch (Grüne) wertet der Siegerentwurf „den gesamten Stadtraum an diesem bisher so unwirtlichen Ort entscheidend auf“. Die neue Brückenkonstruktion wirke leicht und schlank und schaffe eine Zugänglichkeit und Barrierefreiheit, die es an diesem Spreeübergang jahrzehntelang nicht gegeben habe. „Und es ist eine echte Verkehrswendebrücke, denn sie wird die Straßenbahn vom Alexanderplatz zum Potsdamer Platz aufnehmen, attraktive Rad- und Fußwege bieten und den Autoverkehr reduzieren helfen.“ Was sie besonders freue, so Jarasch weiter: „Der Siegerentwurf kommt aus Berlin, also von dort, wo er auch realisiert wird.“

Straßenbahn ist zu schwer

Die Neue Gertraudenbrücke muss wegen der geplanten Straßenbahn vom Alexanderplatz über die Mühlendammbrücke und Leipziger Straße bis zum Kulturforum neu gebaut werden. Denn die 1978 gebaute Autobrücke auf der heutigen B1 kann die tonnenschwere Tram nicht tragen. Bekannt ist das Neubauprojekt an gleicher Stelle wie die alte Brücke schon länger. Ende 2021 präsentierte die Verkehrsverwaltung ihre Pläne und kündigte an, den Realisierungswettbewerb ausloben zu wollen.

Ebenfalls erneuert werden muss wegen der Straßenbahn die Spittelmarktbrücke, die als überschüttetes Bauwerk den Tunnel der U2 überspannt. Baubeginn für beide Spreebrücken soll Ende 2024 bis Anfang 2025 sein. So wurde es damals angekündigt. Den genauen Termin will die Senatsverwaltung mit dem Abschluss der Planung bekannt geben. Auch die denkmalgeschützte Alte Gertraudenbrücke von 1895 soll saniert werden. Sobald die Straßenbahn rollt, das soll spätestens 2028 sein, wird auch die Mühlendammbrücke schmaler. Der Verkehr rollt dann nur noch auf einer Spur pro Seite.

Während des Brückenneubaus wird der Verkehr auf der B1 über mehrere Jahre eingeschränkt, soll in beiden Richtungen aber weiter fahren können. Denn die beiden Brückenüberbauten sollen einzeln abgerissen und ersetzt werden. Die Uferwege werden hingegen gesperrt.

Der Siegerentwurf ist bis zum 11. Mai im Lichthof der Senatsmobilitätsverwaltung an der Brunnenstraße 110d ausgestellt. Zu sehen montags bis freitags zwischen 14 Uhr und 18.30 Uhr.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

52 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 240× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 1.002× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 656× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.143× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.033× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.