Keramiker brauchen eine ruhige Hand

In Handwerksbetrieben arbeiten Keramiker wie Anne Reichmann-Knothe meist an der Töpferscheibe. | Foto: Jan-Peter Kasper
  • In Handwerksbetrieben arbeiten Keramiker wie Anne Reichmann-Knothe meist an der Töpferscheibe.
  • Foto: Jan-Peter Kasper
  • hochgeladen von Ratgeber-Redaktion

Vasen, Kaffeetassen, bemalte Ofenkacheln, Waschbecken und Klos: Keramiker stellen die unterschiedlichsten Produkte her. Dabei sitzen die einen an der Töpferscheibe. Die anderen steuern komplizierte Maschinen.

Die Ausbildung zum Keramiker funktioniert auf zweierlei Wegen: Entweder entscheiden sich junge Menschen für eine Ausbildung im Handwerk, oder sie machen sie in der Industrie. In beiden Fällen dauert die duale Ausbildung drei Jahre. Rund 400 Auszubildende zählt die Branche, so das Bundesinstitut für Berufsbildung. Die Mehrzahl lernt in der Industrie. Nur rund 60 Lehrlinge gibt es im Handwerk. "Betriebe, die ausbilden, machen dies für den eigenen Bedarf", sagt Michael Assenmacher vom Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK). "Dementsprechend hoch sind die Übernahmechancen." Keramikbetriebe zählen meist zum klassischen deutschen Mittelstand. Teilweise sind es Unternehmen mit langer Familientradition.Auszubildende brauchen unterschiedliche Fähigkeiten, je nachdem, ob sie im Handwerk oder in der Industrie lernen. Wer im Handwerk anfangen möchte, braucht Kreativität und handwerkliches Geschick. Denn Handwerker produzierten Kleinserien und manuell gearbeitete Unikate, sagt Christian Wolff von der Töpferinnung Thüringen. In den Industriebetrieben liegt der Schwerpunkt dagegen auf automatisierten Prozessen, erklärt Assenmacher.

"Industriekeramiker werden in vier Fachrichtungen ausgebildet", erläutert Jorg-Günther Grunwald vom BIBB. Die Ausbildung ist in den ersten zwölf Monaten für alle Lehrlinge gleich. Die Spezialisierung kommt im zweiten und dritten Lehrjahr.

Vorher Praktikum machen

"Vor einer Entscheidung für diesen Beruf sollte auf jeden Fall ein Praktikum gemacht werden", rät Bernhard Nitsche, Leiter der Staatlichen Berufsschule Selb in Bayern. Denn dann lerne der angehende Azubi auch die Nachteile des Berufs kennen. Denn oft haben Industriekeramiker nicht gerade gemütliche Arbeitsplätze. So arbeiten sie etwa an den Brennöfen, die sie auf eine Temperatur von etwa 1400 Grad hochfahren müssen.

In Bayern erhalten Azubis in der Industrie 630 Euro im ersten Lehrjahr, dann 689 Euro und im dritten Jahr 736 Euro. Im mehr künstlerisch orientierten Handwerk, für das es keine Tarifverträge gibt, nennt Christian Wolff von der Töpferinnung Thüringen Beträge im Durchschnitt von 200 bis 300 Euro im Monat. Nach der Ausbildung steigen Keramiker mit einer Grundvergütung von 1960 bis 2070 brutto im Monat ein.

Weiterführende Informationen zum Keramiker unter http://dpaq.de/2EBpg, zum Industriekeramiker Anlagentechnik unter http://dpaq.de/ziOSt und zum Industriekeramiker Dekorationstechnik unter http://dpaq.de/M51Da.
dpa-Magazin / mag
Autor:

Ratgeber-Redaktion aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

Kommentare sind deaktiviert.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 247× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 1.007× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 658× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.149× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.034× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.