Stuckateure verschönern Häuser

In dem Beruf blickt man - wie hier Stuckateur-Azubi Jascha Langbehn aus Hamburg - oft stundenlang zur Decke. | Foto: Maria Huber
  • In dem Beruf blickt man - wie hier Stuckateur-Azubi Jascha Langbehn aus Hamburg - oft stundenlang zur Decke.
  • Foto: Maria Huber
  • hochgeladen von Ratgeber-Redaktion

Eine Wohnung, die sieben Millionen Euro kostet, ist für Jascha Langbehn längst Normalität. Fünf-Meter-Decken, breite Treppen, Kronleuchter: Langbehn hat das alles schon so oft gesehen. Der 23-Jährige betritt durch seinen Beruf Häuser, von denen die meisten nur träumen können. Er macht im dritten Lehrjahr eine Ausbildung zum Stuckateur.

Alten Stuck zu restaurieren, ist eine Aufgabe der Spezialisten. Daneben sind Stuckateure aber auch für ganz andere Aufgaben zuständig: So machen sie etwa energetische Sanierungen von Gebäuden, sagt Frank Schweizer, Leiter des Ausbildungszentrums für Stuckateure in Leonberg (Baden-Württemberg). Mithilfe von Materialen wie Mineralwolle, Steinwolle und Styropor sorgen sie für eine gute Wärmedämmung. Stuckateure sind am Werk, wenn in einer Wohnung die Decken abgehängt werden sollen oder ein Dachgeschoss ausgebaut wird. Schließlich machen sie an Rohbauten die Putzarbeiten und sorgen mit Kalk und Lehm für optische Verschönerungen.662 neu abgeschlossene Ausbildungsverträge zum Stuckateur gab es 2011, so der Zentralverband des deutschen Handwerks. Unter ihnen sind kaum Frauen. Sind die Stuckateur-Azubis nicht in der Werkstatt oder auf dem Bau, besuchen sie die Berufsschule. Einige Wochen im Jahr verbringen sie in einem überbetrieblichen Ausbildungszentrum. Das sei bei den Stuckateuren eine Besonderheit, sagt Cornelia Vater, Leiterin der Abteilung Berufsbildung im Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZDB).

In einem dieser Ausbildungszentren ist auch Lothar Langbehn tätig, der Großvater von Jascha Langbehn. Nachdem sein Sohn den Betrieb übernahm, wollte der 77-Jährige nicht untätig zu Hause sitzen. Jetzt unterrichtet er als Meister in der Lehrwerkstatt in Hamburg. Es schmerzt ihn, dass immer weniger junge Menschen das Handwerk lernen wollen: "Vor zehn Jahren hatten wir oft 15 Lehrlinge, jetzt sind es gerade noch neun." Die Arbeit auf dem Bau und der ständige Blick zur Decke schrecke viele ab.

Die Bezahlung ist nach Tarif in jedem Fall gleich: Sie beginnt im Westen bei 648 Euro und im Osten bei 564 Euro im ersten Lehrjahr, so die Bundesagentur für Arbeit. Im dritten Ausbildungsjahr endet sie bei 1259 Euro im Westen und 978 Euro im Osten. Nach der Ausbildung bekommen Stuckateure rund 17 Euro brutto die Stunde. Die Karrierechancen sind gut, sagt Vater vom ZDB. "Danach gibt es die Möglichkeit, den Vorarbeiter oder den Meister zu machen, mit dem man einen eigenen Betrieb eröffnen kann."

dpa-Magazin / mag
Autor:

Ratgeber-Redaktion aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

Kommentare sind deaktiviert.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 245× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 1.004× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 658× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.147× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.033× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.