Abriss verschoben: Jetzt muss das Gericht entscheiden
Wie berichtet, wurde das 30 Meter hohe und 60 Tonnen schwere Stahlgerüst im Juni 2012 aufgestellt - zur Erinnerung an die 1737 errichtete Bethlehemskirche für protestantische böhmische Exilanten. Es war als temporäres Kunstwerk geplant; drei Monate sollte es an Ort und Stelle bleiben. Das Bezirksamt verlängerte seine Genehmigung dann bis Ende November 2013.
Die Frist ist längst verstrichen, aber inzwischen machen sich Vereine und Initiativen für den Erhalt der Skulptur stark. Das Bezirksamt indes bleibt bei seiner Entscheidung und hat dem Künstler eine Anordnung geschickt, binnen 21 Tage für den Abbau zu sorgen.
Einer Rechtsanwaltskanzlei ist es nun gelungen, einen Gerichtsentscheid zu bewirken: Eine sofortige Räumung sei nicht gerechtfertigt, heißt es. "Jetzt verlangen wir einen neuen Statiknachweis. Wird er erbracht, wird das Kunstwerk so lange stehen bleiben, bis das Verwaltungsgericht endgültig entscheidet. Das kann bis nächstes Jahr dauern", erklärt Baustadtrat Carsten Spallek (CDU).
Für ihn ist die Angelegenheit eine Grundsatzfrage. Es sei immer nur von einer temporären Nutzung die Rede gewesen, jetzt könne man nicht die Interessen Einzelner über die der Allgemeinheit stellen. Zudem passe die Skulptur nicht zum Gedenkstättenkonzept des Bezirks. Auf dem Bethelehmskirchplatz gibt es bereits eine Informationsstele und eine kleinere Skulptur, die an die böhmischen Glaubensflüchtlinge erinnert. Außerdem markieren Pflastersteine den Umriss der Kirche.
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
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