Altersgerechter Umbau fängt im Kleinen an

Viel Platz für den Rollstuhl und bodentiefe Fenster: Nicht jede Wohnung bietet so viel Komfort für Senioren. | Foto: Kai Remmers/dpa
  • Viel Platz für den Rollstuhl und bodentiefe Fenster: Nicht jede Wohnung bietet so viel Komfort für Senioren.
  • Foto: Kai Remmers/dpa
  • hochgeladen von Ratgeber-Redaktion

Ein barrierefreies Bad, Platz für Gehilfen und Rollstuhl, vielleicht noch ein Treppenlift: Ein altersgerechter Umbau kostet viel Geld. Doch nicht jeder braucht auch alle Maßnahmen im Alter.

Den Alltag erleichtern auch schon einige kleine, kostengünstigere Veränderungen. "Bei der altersgerechten Wohnraumanpassung geht es auch um den Gewinn von Lebensqualität", betont Theo Piltz, Wohnberater für Senioren und Behinderte in der Region Hannover.Wenn die Schritte schwerer fallen, hilft zunächst schon das Beheben von kleinen Stolperfallen wie in den Laufweg ragenden Möbeln. Man sollte überlegen, welche Möbel man wirklich braucht oder in welcher Kommode nur lange nicht benutzte Dinge gelagert werden, rät Achim Fuchs, Architekt für senioren- und behindertengerechte Planung aus Bonn. "So ein Stück wird aussortiert, um mehr Platz zu haben." Wer noch fit zu Fuß ist, könne sich das Treppensteigen mit Handläufen auf beiden Seiten erleichtern, sagt Fuchs. "Auch neben Toiletten und an der Badewanne sollte es Griffe geben." Zwischen den Räumen sollte es zudem keine Schwellen geben. "Schon ein Absatz von fünf bis sieben Millimetern schafft ein Rollstuhlfahrer nicht ohne Hilfe."

In seinem Forschungsbericht "Wohnen im Alter" zeigt das Kuratorium Deutsche Altershilfe Möglichkeiten für Umbauten auf, etwa den Zugang zum Balkon. Die Standardlösung hier ist einfach - es sei die Erhöhung des tieferliegenden Balkonbodens durch Platten oder Dielen. Eine Alternative sei die Erleichterung des Übergangs durch flache, tiefe Stufen vor oder hinter der Schwelle.

Ziel eines aufwendigen altersgerechten Umbaus ist an erster Stelle die Barrierefreiheit: Also möglichst keine Stufen, sondern Rampen im Eingang. Der Bundesverband Gesundheitsinformation und Verbraucherschutz (BGV) rät eine Rampe nicht zu steil zu bauen. Sie sollte am oberen und unteren Ende eine ebene Fläche von 1,50 mal 1,50 Meter aufweisen.

Nach der Bewegungsfreiheit kommt der Wohnkomfort: Senioren sollten sich nicht zu Steckdosen und Schaltern herunterbücken müssen - eine erreichbare Höhe ist laut BGV rund 85 Zentimeter über dem Boden. In der Küche sollten Arbeitsplatte und Spülbecken unterfahrbar sein, dies gilt auch im Bad für das Waschbecken. Duschen sollten niveaugleich zum Boden gestaltet werden.

Auch Farbe und Licht machen das Leben im Alter angenehmer - der BGV rät etwa, Fenster bei einem Umbau oder Neubau möglichst tief setzen zu lassen, damit man auch in Sitzhöhe eines Rollstuhls oder Sessels nach draußen blickt.

Weitere Informationen im Serviceportal des Bundesfamilienministeriums unter http://dpaq.de/d9knh, Förderprogramm Altersgerechtes Wohnen unter http://dpaq.de/YvqPJ.
dpa-Magazin / mag
Autor:

Ratgeber-Redaktion aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

Kommentare sind deaktiviert.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 247× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 1.006× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 658× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.149× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.034× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.