Fechtelite trifft sich beim "Weißen Bären von Berlin"

Lokalmatador Pascal Schreyer vom Fecht-Club Grunewald wird auch in diesem Jahr wieder beim "Weißer Bär von Berlin" an den Start gehen. | Foto: Nittel
  • Lokalmatador Pascal Schreyer vom Fecht-Club Grunewald wird auch in diesem Jahr wieder beim "Weißer Bär von Berlin" an den Start gehen.
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Westend. Am 8. und 9. Februar trifft sich die Weltelite im Degenfechten in der Hauptstadt. Anlass ist der "Weiße Bär von Berlin", den der Fecht-Club Grunewald (FCG) zum 54. Mal ausrichtet. Auch Lokalmatador Pascal Schreyer, zwölfmal Berliner Meister, zweimal Deutscher Vizemeister, zurzeit auf Platz zwölf der deutschen Rangliste, ist wieder mit dabei. Berliner-Woche-Reporter Michael Nittel sprach mit dem 27-Jährigen über das Turnier, seine Ambitionen, den Spagat zwischen Leistungssport und Beruf und seinen sportlichen Zielen.

Welche Bedeutung hat für Sie der "Weiße Bär"?

Pascal Schreyer: In meinen Augen ist es das bedeutendste und am besten besetzte Turnier deutschlandweit. Ich freue mich wahnsinnig darauf. Für mich ist es der Höhepunkt der Saison. Und darüber hinaus finde ich es großartig, dass mein Klub in der Lage ist, über so viele Jahre hinweg so eine Veranstaltung auf die Beine zu stellen.

Mit welchen Zielen gehen Sie an den Start?

Pascal Schreyer: Bei diesem Turnier kann ich mich mit den besten Degenfechtern der Welt messen, gegen Sportler mit unterschiedlichen Fechtstilen antreten. Letztlich ist die Abschlussplatzierung nicht entscheidend. Ich bin dann zufrieden, wenn ich das Gefühl habe, alles gegeben zu haben.

Sie haben erst mit 13 Jahren mit dem Fechtsport begonnen, sind aber trotzdem sehr erfolgreich. Warum?

Pascal Schreyer: Ich habe mit Gennadii Pasichnyk schon seit vielen Jahren einen Trainer, der sich unglaublich gut auf einen Sportler einstellen kann. Unter ihm habe ich meine größte Entwicklung genommen.

Wie gelingt ihnen der Spagat zwischen Ihrem Beruf als Versicherungskaufmann und dem Sport?

Pascal Schreyer: Am Anfang war das wirklich schwierig für mich. Mittlerweile versuche ich, dreimal in der Woche für jeweils zweieinhalb Stunden zu trainieren. Allerdings beginne ich damit nie vor 19 Uhr. Und das ist natürlich kein Vergleich zu Fechtern, die fünf- bis sechsmal in der Woche trainieren können.

Was ist für Sie die besondere Faszination des Fechtsports?

Pascal Schreyer: Man ist gezwungen, abzuschalten, sich komplett auf ein Gefecht zu konzentrieren, den ganzen Alltagsstress einfach hinter sich zu lassen. Ich würde mal behaupten, dass 80 Prozent - gerade beim Degen - reine Kopfsache sind. Und ich glaube: Wer nicht abschalten kann, kann auch kein guter Fechter sein.

Was möchten Sie in Ihrem Sport noch erreichen?

Pascal Schreyer: Kurzfristige Ziele sind der Weltcup in Heidenheim im Februar, für den ich mich schon qualifiziert habe, sowie die Deutsche Meisterschaft in Solingen im Mai, bei der ich unter die ersten Drei kommen möchte. Darüber hinaus wäre es schön, wieder in den Bundeskader aufgenommen zu werden, um bei großen internationalen Turnieren starten zu dürfen. Doch das entscheidet allein der Bundestrainer Didier Ollagnon. Und dessen Entscheidungen sind leider nicht immer nachvollziehbar.

Der 54. "Weiße Bär" wird im Horst-Korber-Sportzentrum, Glockenturmstraße 3-5 in Westend, auf 24 Bahnen ausgerichtet und beginnt am Sonnabend um 9 Uhr, am Sonntag um 8 Uhr. Finale mit den besten vier Fechtern ist dann ab etwa 14.30 Uhr. Eintritt an beiden Tagen frei.
Michael Nittel / min
Autor:

Michael Nittel aus Reinickendorf

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