Anwohner kämpfen weiter um ihr Freibad

Der Verein Moabit kämpft für ein Freibad auf der Wiese hinter dem Stadtbad Tiergarten. | Foto: KT
  • Der Verein Moabit kämpft für ein Freibad auf der Wiese hinter dem Stadtbad Tiergarten.
  • Foto: KT
  • hochgeladen von Klaus Teßmann

Moabit. Die Anwohner rund um das Poststadion an der Lehrter Straße wollen ihr Freibad wieder haben. Dafür engagieren sie sich im Verein, suchen Sponsoren und sammeln Unterschriften.

Die Anwohner richten ihren Appell an die Politik, endlich eine Entscheidung zu treffen. Hinter dem Stadtbad Tiergarten in der Seydlitzstraße 7 befand sich einst das älteste Berliner Freibad mit 50-Meter-Bahnen und Sprungturm. Es musste vor elf Jahren geschlossen werden, weil den Bäderbetrieben die Sanierungskosten zu hoch waren. "Schon damals wurden im Nachbarschaftstreff B-Laden Unterschriften gesammelt", berichtete Susanne Torka vom B-Laden in der Lehrter Straße 27-30. Doch alle Bemühungen halfen nichts, das Freibad wurde abgerissen. Dort entsteht zurzeit ein Wellness-Bad, das im kommenden Frühjahr eröffnen wird. Seit zwei Jahren gibt es nun den Verein Moabit e.V.. Philip Schreiterer will sich mit seinen Mitstreitern dafür einsetzen, dass auf der Wiese hinter dem Stadtbad Tiergarten wenigstens ein kleines Freibad mit 25-Meter-Bahnen und einer Kinderplansche entsteht. Der Verein hat in seiner Satzung stehen, dass "wir für das Freibad Moabit Sponsoren werben." Der Verein appellierte an die Politik, eine Entscheidung zu treffen, denn "wir haben schon über 15 000 Euro von privaten Sponsoren für das Freibad Moabit eingeworben", erklärte Schreiterer. Von sechs Firmen hat der Verein bereits die schriftliche Zusage, dass sie für fehlende Bewirtschaftungskosten eintreten werden. "Damit sollen Verluste bei den Betriebskosten aufgefangen werden", erläutert Schreiterer.

Die Mitglieder des Vereins ärgern sich darüber, dass sie von den Bäderbetrieben keine Reaktion bekommen. "1,6 Millionen Euro aus dem Programm Stadtumbau-West waren schon vorgesehen", erklärte Schreiterer. Damit sollte sich der Aufsichtsrat der Berliner Bäderbetriebe am 29. April beschäftigen. Doch sehr zum Ärger der Anwohner kam das Thema gar nicht auf die Tagesordnung. "Wir bekommen Unterstützung aus dem Bezirk", sagte Schreiterer, "der Bürgermeister und die Stadträte stehen hinter unserer Idee."

Der Stadtrat für Jugend, Schule und Sport, Ulrich Davids, bedauerte, dass der "Aufsichtsrat der Berliner Bäderbetriebe wieder nicht entschieden hat." Davids betonte in einer Erklärung, "viele Jahre haben die Moabiter Bürger sowie die Bezirksverordneten für das Seydlitzbad gekämpft und nun doch verloren."

Er verweist auf die Konzeption des Bezirks. Auch die "Finanzierung von 1,6 Millionen Euro von Seiten des Senats für Stadtentwicklung stand fest." Der Bezirk stellte 20 000 Euro Risikoabsicherung zur Verfügung, betonte Davids. Er weiß bis heute nicht, warum das Thema wieder nicht vom Aufsichtsrat der Berliner Bäderbetriebe behandelt worden ist. Der Stadtrat sicherte aber zu, dass ein Teil des Geldes im Bezirk bleiben wird. 800 000 Euro sind gesichert und sollen für Freizeitanlagen "rund um das Poststadion verbaut werden."

Philip Schreiterer und die Mitglieder vom Verein Moabit e.V. sind verärgert darüber, dass "von den Berliner Politikern bürgerliches Engagement missachtet wird." Schreiterer betonte, "wir werden weiter um das Freibad kämpfen". Der Verein will sich damit nicht abfinden, dass die Bäderbetriebe das Thema Freibad in der Seydlitzstraße gar nicht behandeln. Schreiterer hofft darauf, dass auch im nächsten Jahr die Mittel aus dem Stadtumbau West zur Verfügung stehen. Der Verein Moabit e.V. möchte eine Entscheidung der Bäderbetriebe und würde auch ein "Nein" akzeptieren. Philip Schreiterer verweist darauf, dass Hallenbad und die Liegewiese im Sommer stark genutzt werden. Dazu wäre ein Freibad eine schöne Ergänzung. Dort erholen sich auch Menschen aus benachbarten Bezirken. "Auch der Sportpark wird von vielen Menschen genutzt".

Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.moabitonline.de.
Klaus Tessmann / KT
Autor:

Klaus Teßmann aus Prenzlauer Berg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Eine/r folgt diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 135× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 920× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 588× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.086× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.977× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.