BAK 07 will neue Fans und Mitglieder finden
"Wir wollen dem Verein ein anderes Gesicht verpassen", fasst Thomas Sange das Projekt schlicht und einfach zusammen. Er ist seit Anfang des Jahres Fanbetreuer im Poststadion, gewissermaßen "mitgebracht" vom neuen Sportmanager und ehemaligen Hertha-Mitarbeiter Ralf Achenbach. Gemeinsam mit dem neuen Jugendbetreuer Stephan Weidner wollen sie den Verein unter Präsident Mehmet Ali Hahn auf Vordermann bringen. Im vergangenen Jahr hat der Regionalligist den Berliner Landespokal gewonnen und nimmt damit an der zweiten Hauptrunde des DFB-Pokals 2012/2013 teil. In zwei bis drei Jahren, so Thomas Sange, wolle der Verein in der dritten Bundesliga spielen - und braucht dafür das besagte neue Gesicht. Denn bisher sind die Fans eine nach außen recht abgeschlossene Gruppe. "Wenn wir hier spielen, kommen im Schnitt 400 bis 500 Zuschauer", sagt Sange. Für das große Poststadion und gemessen am Erfolg des Vereins sei das "sehr wenig". Er will deshalb für mehr Strahlkraft in den Kiez und die Stadt sorgen. Die Gruppe der Zuschauer soll dabei nicht nur größer, sondern auch bunter werden. "Wir wollen und werden uns dem Thema Multikulti nicht verschließen", so der Fanbetreuer. In der Mannschaft würden sechs Nationen spielen. Die Zuschauerränge seien trotzdem hauptsächlich von türkischen und wenigen deutschen Fans besetzt.
Die Öffnung soll künftig vor allem über neue Angebote funktionieren. So will Sange das Stadion in den Halbzeitpausen der Spiele beispielsweise anderen Vereinen oder Akteuren überlassen. Unter dem Motto "Der BAK 07 sucht das Supertalent" können sich beispielsweise andere Sportarten vor dem Publikum präsentieren. In den kommenden Wochen wird es so Leichtathletik-, Tanz- und sogar Eishockey-Einlagen geben. Auch das Einlaufen der Spieler wird neu gestaltet. Beim nächsten Spiel werden die Fußballer zum Beispiel von Kindern der Moabiter Grundschule und den jungen Leichtathleten des benachbarten ASV aufs Feld geführt. Bei der Vernetzung mit anderen Akteuren soll der Fokus zunächst vor allem auf dem eigenen Stadtteil liegen. "Ich bin gerade in Moabit zugange und schaue, wen es hier so gibt", sagt Sange. In der Markthalle ist er dabei schon fündig geworden: Das dort von der Brauerei BrewBaker hergestellte Bier soll voraussichtlich bald im Stadion ausgeschenkt werden. Auch sonst sind bereits erste Erfolge zu vermelden: Allein im Januar sei die Mitgliederzahl von 400 auf 450 gestiegen. Gute Voraussetzungen also für die dritte Bundesliga.
Autor:Ralf Liptau aus Tiergarten |
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