Bayer-Stiftung unterstützt Erste Gemeinschaftsschule
Nora (9) und Anastasia (7) stehen im Hof der Ersten Gemeinschaftsschule Mitte - ehemals James-Krüss-Grundschule - in der Siemensstraße und finden "komisch", dass sie gerade einfach so die Blätter von einer Pflanze gegessen haben. Und das sogar auf Anraten einer Erwachsenen. Coraly Brügmann vom SOS-Kinderdorf, die sich um die Ganztagsbetreuung der Schulanfänger kümmert, hat mit ihren Schülern in den vergangenen Wochen die Kräuterspirale vor dem Schulhaus "aus dem Dornröschenschlaf geholt" und macht sich gerade gemeinsam mit den Kleinen an die Neupflanzung. Und da darf eben auch schon mal ein Blatt probiert werden. Das spiralförmige Kräuterbeet an der Siemensstraße ist zwar schon vor einigen Jahren errichtet worden, wurde dann aber vernachlässigt.
Als Teil des Projekts "Grünes Dreieck Moabit" bekommt es nun eine Frischekur. Gemeinsam mit dem SOS-Kinderdorf und der Gartenarbeitsschule Tiergarten, beziehungsweise dem Schulgarten Moabit, will die Gemeinschaftsschule in den kommenden Wochen und Monaten Arbeitsgemeinschaften anbieten, in denen vor allem die Schulanfänger praktisch an Naturerlebnisse herangeführt werden. Und dabei selbst auch ein bisschen Natur gestalten können. Mit der Förderung der Bayer-Stiftung sollen neben der Kräuterspirale auch rund 20 Baumscheiben im Kiez begärtnert werden.
Außerdem bauen die Schüler Nistkästen für mehrere Bäume und sogenannte "Insektenhotels". Auf dem Gelände der Gartenarbeitsschule in der Birkenstraße wird eine Wetterstation aufgebaut. "Wir tragen die Naturerlebnisse in den Kiez", sagt Coraly Brügmann. Katja Rehnitz, die kommissarische Leiterin der Gemeinschaftsschule, hält es pädagogisch für wichtig, solche Angebote gerade für die Kinder in der Großstadt zu schaffen. "Wir wollen unseren Schülern nicht nur theoretisches Wissen an der Tafel vermitteln, sondern auch praktische Alltagserfahrungen. Und das anhand von konkreten Projekten." Nicola Kluftinger vom Schulgarten Moabit hat beobachtet, dass bei den Kindern "erst mal nicht viel Wissen da ist", wenn über Umweltthemen gesprochen wird.
Auch für die sechsjährige Chadise ist im Umgang mit der Kräuterspirale "alles ganz neu." Aber es mache dafür umso mehr Spaß, ist sie sich mit ihren Freundinnen Nora und Anastasia einig. Auf die Frage, warum das so sei, antworten sie ganz vorbildlich: "Weil wir dabei viel lernen."
Autor:Ralf Liptau aus Tiergarten |
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