Das Rathaus Tiergarten bleibt bis Ende Oktober eingerüstet
Es gibt kaum ein Rathausgebäude in Berlin, das so unbeliebt ist wie das in der Turmstraße. Anlieger, Politiker und Passanten ärgern sich nicht nur über das unfreundliche Erscheinungsbild. Auch städtebaulich steht der 1935 bis 1937 errichtete Bau immer wieder in der Kritik, weil die Arminius-Markthalle dadurch vom bunten Treiben auf der Turmstraße abgeschnitten ist. Der frühere Stadtentwicklungsdezernent und heutige Staatssekretär in der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Ephraim Gothe (SPD), träumte sogar davon, einen Tunnel durch den Bau anzulegen, um die Barrierewirkung aufzuheben. Doch daraus wird sicherlich nichts werden.Die graue Fassade wird jedenfalls in absehbarer Zeit nicht schöner werden, auch wenn das Gebäude derzeit eingerüstet ist und aussieht wie einst der verhüllte Reichstag. "An der Fassade wird nichts gemacht, dafür reicht das Geld nicht", stellt Daniel Schramm von der bezirklichen Serviceeinheit Facility Management klar. Derzeit würden Blecharbeiten am Dach ausgeführt. Also Rinnen, Schornsteinöffnungen und Fensterrahmen erneuert. "Am äußeren Erscheinungsbild wird sich nichts ändern", so der Fachmann. Im Moment könne er "nicht einmal die Aussicht" auf Fassadenarbeiten geben, der Bezirk könne sich nur technisch notwendige Arbeiten an seinen Gebäuden erlauben.
Im Innern ist in den vergangenen Monaten allerdings einiges geschehen. Weil der Bezirk den Rathausturm in Wedding aufgegeben hat, sind an der Turmstraße im vierten und fünften Obergeschoss weitere Büroräume eingerichtet worden. Bereits 2012 wurde der komplette Toilettenstrang auf der östlichen Seite erneuert, derzeit ist der im Westen dran. Auch die Treppenhäuser wurden überarbeitet, aus Gründen des Brandschutzes.
Die derzeitigen Bauarbeiten am Dach werden in mehreren Bauabschnitten erfolgen, und das Gerüst wird also um das gesamte Gebäude wandern. Bis Ende Oktober soll das Projekt abgeschlossen sein.
Autor:Ralf Liptau aus Tiergarten |
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