Gleiskonstruktionen am Hauptbahnhof müssen 2015 saniert werden
Während der Bauarbeiten werden die Züge der Fernbahn für rund drei Monate so umgeleitet, dass sie im unterirdischen Bereich des Kreuzungsbahnhofs halten werden. Sind die Arbeiten dort abgeschlossen, wird es um die S-Bahn gehen. Deren Züge werden rund zwei Monate lang nicht durch den Hauptbahnhof fahren und voraussichtlich an den Bahnhöfen Friedrichstraße und Zoo enden. Fahrgäste müssen den fehlenden Streckenabschnitt in dieser Zeit entweder mit der Regionalbahn oder mit Ersatzbussen zurücklegen. Die Arbeiten sind nötig, weil sich alle 37 sogenannte Fahrbahnübergangskonstruktionen an den Brücken zu den oberen Bahnsteigen des Hauptbahnhofs als schadhaft erwiesen haben. Wegen offenbarer Konstruktionsfehler lösen sich immer wieder Schrauben. Schon im vergangenen Jahr seien die Konstruktionen komplett überholt worden, allerdings "ohne den gewünschten Erfolg".
Nun lässt die DB Netz AG die Teile für schätzungsweise 25 Millionen Euro austauschen. Bis die Arbeiten beginnen, dürfen die Züge auf den Brücken östlich des Bahnhofs statt bisher 60 nur noch 40 Kilometer pro Stunde fahren. Zu Verspätungen komme es dadurch nicht, sagt die Bahn. Zudem, so betont sie, sei die Konstruktion bei dieser geringeren Geschwindigkeit sicher. Und man kontrolliere monatlich alle Schrauben.
Die Bahn will die Unterbrechung des Verkehrs in Ost-West-Richtung allerdings nicht nutzen, um die Glasüberdachung der Gleise zu verlängern. Die Dächer waren während der Bauzeit nicht in der ursprünglich geplanten Länge ausgeführt worden, weil der Bahnhof pünktlich zur Fußballweltmeisterschaft fertig sein musste. Seither lagern die Glasscheiben im Ostbahnhof.
Seit seiner Eröffnung vor nur sieben Jahren ist das aktuelle Problem mit den Brückenkonstruktionen nicht die erste Panne. 2007 fiel beim Orkan "Kyrill" ein Stahlträger aus der Wandkonstruktion der Bügelbauten. Alle Befestigungen mussten danach überarbeitet werden.
Autor:Ralf Liptau aus Tiergarten |
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