Imkerei-Projekt bringt bis zu 450.000 Bienen nach Moabit
Stadt-Imkern liegt voll im Trend: In Berlin wird auf Hoteldächern und Friedhöfen geimkert, in zahlreichen Schrebergärten um den Stadtkern herum sowieso. Und jetzt auch im Moabiter Stadtgarten und dem benachbarten Schulgarten. Unter dem Projekttitel "Moabees - ein PilotInnenprojekt" haben die drei Initiatorinnen Bärbel Rothhaar, Elisa Dierson und Katja Marie Voigt vor allem durch den Projektfonds kulturelle Bildung ausreichend Geld zusammenbekommen, um interessierte Moabiter ab der kommenden Sommersaison mitimkern lassen zu können. Die hierfür nötigen "Projektbienen" haben sie allerdings selbst beigesteuert: Je nach Jahreszeit sind mit neun Völkern insgesamt bis zu 450.000 Stück unterwegs. "Im Winter sind es deutlich weniger. Wenn es jetzt richtig kalt wird, hat jedes Volk nur ungefähr 10.000 Bienen", erklärt Katja Marie Voigt.
Zwei Völker wohnen im Schulgarten Moabit, fünf im Moabiter Stadtgarten und weitere zwei im Garten von Bärbel Rothhaar nahe des S-Bahnhofs Jungfernheide.
So entsteht ein regelrechtes Bienen-Netzwerk über dem gesamten Norden Moabits, von dem künftig auch die Anwohner etwas haben sollen. "Wir wollen so viele Leute wie möglich zum Mit-Imkern bewegen", sagt Elisa Dierson. Vor allem für Kinder sei das faszinierend und nicht zuletzt lehrreich. Gemeinsam mit Bärbel Rothhaar hat sie in diesem Jahr schon einmal ein Projekt mit Bienen und Kindern durchgeführt. Dabei haben die Kinder zum Beispiel bei einem Spiel untereinander wie Bienen kommuniziert und so die "demokratischen" Strukturen eines Bienenvolks nachvollzogen.
Das neue Projekt soll diesen Ansatz jetzt verstetigen. Die Förderung durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung läuft für drei Jahre. "Im Frühling werden wir die ersten Termine fürs Mit-Imkern festsetzen und die Angebote konkretisieren", sagen die drei. Bis dahin müssen die Bienen nur über den Winter kommen - und sich im Frühling wieder fleißig vermehren.
Autor:Ralf Liptau aus Tiergarten |
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