Projektentwickler luden Kinder auf Riesenbaustelle ein
Ob die Wände, die die Kinder auf dem Grundstück an der Ecke Katharina-Pauls- und Berta-Benz-Straße errichtet haben, am Ende wirklich in den Neubau integriert werden, ist fraglich. Dennoch waren sie es, die auf dem letzten freien Grundstück südlich des Hauptbahnhofs Kelle, Hammer und Pinsel in die Hand genommen haben. Damit ist sozusagen der Grundstein für den Grundstein gelegt. Ab dem kommenden Jahr will die Hamburger Becken Development GmbH zwischen Hauptbahnhof und Kanzleramt ein "klassisches Bürogebäude" errichten. So erklärte es Dominik Tenhumberg als Senior-Projektleiter des Unternehmens am Rande der Kinderbaustelle. Auf einer Bruttogeschossfläche von rund 20 000 Quadratmetern sollen ab Mitte 2016 unterschiedliche Unternehmen Platz finden. "Wir haben durchaus schon Anfragen, obwohl wir noch mitten in der Planung sind", freut sich der Projektleiter. Im Frühjahr dieses Jahres hatte das Unternehmen das Grundstück gekauft. Der Neubau am Hauptbahnhof wird das erste Projekt der Becken-Gruppe in der Hauptstadt sein.
Mit dem Bürogebäude wird das kleine Neubauquartier südlich des Hauptbahnhofs weitgehend vollständig sein. Vor wenigen Jahren war das Meininger-Hostel als erster Neubau fertiggestellt worden. Das benachbarte Intercity-Hotel und direkt daneben das Hotel der Steigenberger-Kette stehen kurz vor der Fertigstellung. An der südöstlichen Ecke des Areals entwickelt die CA Immo ebenfalls ein Bürogebäude. Dafür wird gerade das Fundament errichtet.
So war nur noch im Südwesten Platz für die Kinderbaustelle, bei der die Kleinen sogar selbst im Bagger sitzen und die Schaufel bewegen durften. Außerdem durften sie mauern, hämmern und eine Holzwand streichen. Eingeladen hatten die Becken-Gruppe als Neuling unter den Investoren und die Unternehmen CA Immo, Porr, sowie Strauss & Partner. Bürgermeister Christian Hanke (SPD) lobte die Aktion als "eine der besten Ideen, die ich in meiner Amtszeit gesehen habe". Das "Abenteuer" für die Kleinen eigne sich hervorragend, um ihnen "das Berlin von morgen" nahezubringen.
Tatsächlich stand den Kindern die Begeisterung ins Gesicht geschrieben. Valentin und Oskar etwa sind vorbeigekommen, weil der eigene Opa nebenan auf der "richtigen" Baustelle arbeitet. Ob sie eines Tages in seine Fußstapfen treten wollen, wissen die acht und zehn Jahre alten Jungen noch nicht. Aber der Besuch beim Opa auf der Baustelle, das sieht man deutlich, war spannender als jede seiner Erzählungen zu Hause.
Autor:Ralf Liptau aus Tiergarten |
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