Den ganzen Tag im Kletterwald

Henrike Janczik leitet seit 2008 den Kletterwald Wuhlheide. | Foto: Ralf Drescher
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Ende 2007 hat Henrike Janczik (45) ein paar Tausend Quadratmeter Wuhlheide gepachtet und sich damit einen Traum erfüllt. Seitdem kommen pro Jahr rund 20 000 Besucher in ihren Kletterwald.

2006 hatte die Berlinerin ihren Master als Gartenbauwissenschaftler gemacht. Nun überlegte sie, wo sie in der Branche einen Job finden könnte. „Ich bin eine Fachfrau für Obstanbau, da gab es für mich in Berlin kaum Möglichkeiten. Im Sommer war ich mit der Familie in Sachsen. Dort hatten wir in einem der ersten Kletterwälder Deutschlands viel Spaß. Nach einem Gespräch mit dem Betreiber reifte die Idee, so etwas auch in Berlin umzusetzen“, erinnert sich Henrike Janczik.

Im FEZ in der Wuhlheide suchte man damals nach einer neuen Nutzung für ein seit 1990 leer stehendes Bungalowdorf – und plötzlich gab es drei Bewerber um das Grundstück mit Anschluss an Straßenbahn und S-Bahn, darunter auch den Tippgeber aus Sachsen. „Der hat sich in der Endrunde aber für uns eingesetzt“, ist Henrike Janczik noch heute dankbar. Mit ihrer Idee hatte sie sich an einem Businesswettbewerb beteiligt, das Preisgeld von 7500 Euro war das erste Startkapital. Von einer Bank gab es 300 000 Euro Kredit. „Ende 2007 hatten wir die Baugenehmigung. Ab Februar 2008 wurde gebaut und am 22. März 2008 kamen die ersten Besucher“, erzählt Kletterwald-Chefin Janczik.

Seitdem gibt es sieben Parcours von leicht bis schwierig. Für Anfänger – Mindestalter sieben Jahre und Mindestgröße 1,30 Meter – geht es in einem Meter Höhe durch die Wuhlheide. Für den schwierigsten Parcours muss man mindestens 13 sein, da geht es bis zu zehn Metern in die Höhe. Es müssen schwankende Balken überquert, durch eine Art Fischreuse geklettert, ein Tarzansprung absolviert und ähnliche Dinge gemacht werden. Dafür brauchen auch geübte Kletterer über eine halbe Stunde. Wirklich gefährlich ist allerdings keine der Touren. Dafür sorgt auch das 2017 installierte neue Sicherungssystem. Während man sich bis dahin mit einem Klettersteigset ständig selbst sichern musste, läuft man jetzt von Start bis Ziel an einem automatischen Sicherungssystem. Auch ein versehentliches Aushaken ist nun nicht mehr möglich.

„Zu uns kommen komplette Schulklassen am Wandertag, Familien und sportliche Gruppen von Polizei oder Feuerwehr“, berichtet Henrike Janczik.

Bevor die Besucher kommen, gehen Henrike Janczik oder ihr Partner Heiko Kordus alle Parcours ab und überprüfen die Sicherheit. Jedes Jahr vor dem Saisonstart nimmt der TÜV die komplette Anlage ab.

Vor Kurzem wurde wieder der Pachtvertrag für das Stück Wuhlheide verlängert. In den nächsten Jahren wird Henrike Janczik also weiter mit ihrem Kletterwald Besucher begeistern können.

Der Kletterwald Wuhlheide befindet sich gleich neben dem großen FEZ Parkplatz, An der Wuhlheide 199. Mehr Informationen gibt es auch unter www.kletterwald-wuhlheide.de.

Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

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