Deutsch-französische Schule soll Platz für neue Grundschüler schaffen
"Europa muss im Märkischen Viertel bleiben" und "Macht unsere Schule nicht kaputt": Mit diesen Forderungen waren etwa Hundert Eltern und Schüler in den Ausschuss gekommen. Der tagte am 31. Januar mit dem Haushaltsausschuss zu einem drängenden Problem. Weil Schulplätze fehlen, müssten in Reinickendorf-Ost und im Märkischen Viertel schnellstens zwei neue Grundschulen gebaut werden. Doch dafür reicht das Geld nicht. Der Bau einer Schule würde 12,5 Millionen Euro kosten. Der Bezirk hat jährlich aber nur 5,4 Millionen Euro für alle seine Schulen zur Verfügung. Für einen Neubau in Reinickendorf-Ost hofft der Bezirk auf Finanzhilfe vom Senat. Der Antrag sei bereits gestellt, sagte Bürgermeister Frank Balzer (CDU). Im Märkischen Viertel setzt der Bezirk auf andere Lösungen und hier kommt die Märkische Grundschule ins Spiel. Um Platz zu schaffen wird überlegt, die 320 Schüler der Deutsch-Französischen Schule in die ehemalige Heiligensee-Grundschule oder in freie Räume der Thomas-Mann-Oberschule umzusiedeln (wir berichteten). Eine weitere Option ist die Reduzierung der bilingualen Züge zugunsten eines Regelzuges. Alle drei Varianten lehnen Eltern und Lehrer jedoch ab. Sie befürchten damit das Aus ihrer Schule.
"Rund 40 Prozent der Europaschüler kommen aus dem Märkischen Viertel. Wenn wir nach Heiligensee umziehen, werden diese Eltern eine andere Schule für ihre Kinder suchen", argumentierte Elternvertreterin Isabell Fuchs. Denn der Schulweg würde sich für viele Schüler deutlich verlängern. Außerdem habe die Heiligensee-Grundschule keinen direkten Anschluss an öffentliche Verkehrsmittel. Auch den Schulleiter treibt die Sorge um, dass das einzigartige Bildungsangebot im Bezirk dauerhaften Schaden nimmt. "Wenn wir umziehen oder weniger bilinguale Züge anbieten, wird die Schülerzahl sinken", warnte Joachim Sauer. "Natürlich wäre es ideal, wenn wir an keiner Schule etwas verändern müssten. Das ist aber nicht möglich", sagte aber Schulstadträtin Kathrin Schultze-Berndt (CDU). Spätestens bis zum Sommer müssen verbindliche Lösungen her.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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