Altes Problem neu angehen: Bezirksamt soll sich intensiv beim Senat für Verlängerung der U-Bahnlinie 7 einsetzen

Rudow. Schon seit Jahren spricht sich die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) für den Weiterbau der U-Bahnlinie U7 aus. Dennoch gelang es nun erst zum ersten Mal, alle Fraktionen bei der Abstimmung für einen Antrag unter einen Hut zu bringen.

Es ist ein altes Problem, das auf der BVV am 29. März erneut für eine lange Diskussion sorgte: Zum wiederholten Mal brachte die SPD, diesmal unter Beitritt von Grünen und Linken, einen Antrag ein. Darin wird das Bezirksamt gebeten, sich bei den zuständigen Senatsstellen für eine Verlängerung der U-Bahnlinie U7 bis zum immer noch nicht eröffneten Flughafen BER einzusetzen. Und zwar zunächst, als ersten Schritt, bis zum Bahnhof Lieselotte-Berger-Platz im Frauenviertel. Danach solle das Bezirksamt darauf hinwirken, dass eine Verlängerung auch über die Stadtgrenzen hinaus bis zum Regionalbahnhof Schönefeld und schließlich zum neuen Flughafen realisiert werde.

Der SPD-Fraktionsvorsitzende Martin Hikel begründete erneut, warum dies so dringend notwendig erscheint: „Etwa 103 000 Menschen pro Tag werden vom und zum Flughafen die Stadtgrenze passieren. Faktisch wird alle ein bis zwei Minuten ein Bus die Rudower Spinne verlassen. Das wird garantiert in die Hose gehen“, so Hikel. Er bezeichnete die bisherigen Pläne, wonach die Fluggäste, die jetzt nur bis zum U-Bahnhof Rudow kommen und danach in Shuttlebusse umsteigen müssen, als „fehlgeleitete Verkehrsplanung“.

Ein Ausbau der Verkehrsinfrastruktur, wie die U-Bahn-Verlängerung, sei auch durch die wahrscheinliche Ansiedlung Tausender Menschen vor den Toren Berlins wichtig, um ein tägliches Verkehrschaos zu verhindern. „Neukölln kann hier bei den zuständigen Senatsstellen den notwendigen Anstoß geben“, heißt es weiter in der Begründung des Antrags. Mitglieder der Fraktionen der CDU und der FDP wollten sich diesem Antrag aber zunächst nicht anschließen.

Christopher Förster (CDU) kündigte an: „Die Verlängerung der U7 bis zum Lieselotte-Berger-Platz reicht uns nicht aus. Wir stellen daher einen Änderungsantrag.“ Nach langer Debatte einigten sich am Ende doch noch alle Fraktionen - auf einen Änderungsantrag. Dieser wurde dann tatsächlich einstimmig beschlossen. Darin wird das Bezirksamt aufgefordert, sich bei den zuständigen Stellen für eine Verlängerung der U7 bis zum Flughafen BER einzusetzen, mit zusätzlichen Bahnhöfen am Lieselotte-Berger-Platz und am Regionalbahnhof Schönefeld. SB

Autor:

Sylvia Baumeister aus Neukölln

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