Marode Klos, übler Geruch: Eltern monieren Schultoiletten und warten auf Sanierung

Den Eltern stinkt’s: Toiletten der Grundschule am Brandwerder sind sanierungsbedürftig. | Foto: privat
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Staaken. Marode Klos, lose Fliesen, beißender Geruch: An der Grundschule am Brandwerder beschweren sich Eltern über die Toiletten. Jetzt hat das Bezirksamt Sanierungsmaßnahmen angekündigt.

Über die Schultoiletten an der Grundschule am Brandwerder rümpfen Eltern schon länger die Nase. Die Sanitäranlagen sind dringend renovierungsbedürftig. „Und das schon seit Jahrzehnten“, moniert Sven Moldenhauer, der früher selbst auf die Grundschule ging und jetzt zwei Kinder an der Schule hat. Die Toiletten werden zwar regelmäßig gereinigt. Mittlerweile aber sind die Klos so alt, dass Putzen allein nicht mehr reicht. „Die Kloschüsseln sind verfärbt, Scharniere rosten, Rohre und Steigleitungen sind brüchig und in offenen Fugen sammelt sich der Schmutz“ sagt Moldenhauer. Weil sich der Urin schon durch die Wände und Fliesen gefressen hat, stinke es auf den Toiletten permanent. „Unsere Kinder bekommen Blasenentzündungen oder machen sich in die Hosen, weil der Gang auf die Toiletten unzumutbar ist.“

Auch Daniel Kape, dessen Tochter an der Schule lernt, ärgern die WCs. „Auf der Mädchentoilette blättern Fliesen ab. Die Kinder haben Angst, sie auf den Kopf zu bekommen.“ Bei den Jungen klafft ein großes Loch in der Decke. Klobrillen sind lose, Türen lassen sich nicht abschließen und Wasser hat Böden und Trennwände aufquellen lassen. „Wenn auf manchen Toiletten das Papier herumliegt oder Wände beschmiert sind, so liegt das auch an einigen Schülern“, sagt Daniel Kape. „Für die baulichen Mängel sind sie allerdings nicht verantwortlich.“

Für die beiden Väter steht fest, hier muss sich dringend etwas ändern. Sie informieren die Gesamtelternvertretung (GEV) und die AG „Sanierung der sanitären Anlagen der Grundschule am Brandwerder“ wird gegründet. Im September 2016 entscheidet die GEV, eine Online-Petition zu starten. „Wir wollten sehen, wie viele Eltern sich unserem Engagement anschließen und so den Druck erhöhen“, sagt Sven Moldenhauer. 320 Unterschriften werden gesammelt. Die Schulleiterin ist involviert. Mitte Februar kommt Spandaus Schulamtsleiter in die Schule, um sich ein Bild vom Zustand der Toiletten zu machen. „Er war schnell überzeugt, dass hier etwas passieren muss“, berichtet Moldenhauer.

Amtsleiter Gregor Kempert kündigt die Maßnahmen für das kommende Jahr an. Für 2017 sei es zu spät, denn über das aktuelle Schulanlagensanierungsprogramm (SSP) könnten keine Mittel mehr beantragt werden. Normalerweise muss das Bezirksamt eine Sanierung erst beim Senat anmelden, bevor mit der Zusage die Planung los gehen kann. „Das machen wir jetzt bei vielen Schulen anders“, informiert Gregor Kempert. „Zuerst planen wir. Kommt dann die Fördermittelzusage vom Land, können wir sofort ausschreiben und mit der Sanierung zügig beginnen.“ Für die Grundschule am Brandwerder heißt das: Planung noch in 2017. In den Sommerferien 2018 könnten dann die Abrissarbeiten erledigt werden, bevor die WC-Sanierung im laufenden Schulbetrieb mit weniger Dreck und Lärm weitergeht. Wie hoch die Kosten dafür sind, hat das Schulamt noch nicht hochgerechnet. Gregor Kempert: „Die Grundschule am Brandwerder hat insgesamt aber einen Sanierungsbedarf von sechs Millionen Euro“. uk

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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