Kellereinbrüche und Verkehrsrowdys: Mieter am Pillnitzer Weg klagen über Ärgernisse

Rund 80 Mieter diskutierten mit Polizei, Stadträten, Quartiersrat und Interessenvertretung. | Foto: Ulrike Kiefert
4Bilder
  • Rund 80 Mieter diskutierten mit Polizei, Stadträten, Quartiersrat und Interessenvertretung.
  • Foto: Ulrike Kiefert
  • hochgeladen von Ulrike Kiefert

Staaken. Wenn Mieter diskutieren, kommt viel auf den Tisch. Das war bei der 3. Mieterversammlung am Pillnitzer Weg nicht anders. Es ging um Sicherheit, Sauberkeit, Straßenverkehr und die Zukunft der Wohnanlage.

Kellereinbrüche, Vandalismus, kaputte Fahrstühle, jugendliche Rowdys, nächtliche Trinker, dunkle Fußwege, ungepflegte Grünanlagen, zu wenige Parkplätze und gedankenlose Autofahrer: Die Mieter am Pillnitzer Weg klagen über eine Menge Probleme.

Viel getan hat sich da in der Siedlung aber offenbar nicht. Denn es war bereits die dritte große Mieterversammlung, zu der die Interessenvertretung der Mieter der Westgrund Immobilien AG/Adler Real Estate AG und der Hachmann Hausverwaltung am 17. März in den Pillnitzer Weg 8 geladen hatte. „Wir sind bereits im dritten Jahr aktiv und bleiben es, bis die Probleme gelöst sind“, sagte Sprecherin Sieghild Brune.

Denn die Mieter fühlen sich vor allem vom Eigentümer und der Hausverwaltung im Stich gelassen. Die waren zur Mieterversammlung auch eingeladen, bestätigte Sieghild Brune. Nur kommen wollte keiner. Dabei gab es keinen Grund fern zu bleiben. Die Anliegen waren wichtig und die Diskussionen sachlich. Doch wo der richtige Ansprechpartner fehlt, bleiben Antworten eben unbefriedigend und Mieter unversöhnt.

Mit auf dem Podium saßen aber wenigstens die Polizei und die Stadträte Stephan Machulik (SPD) und Frank Bewig (CDU). Auf die Fragen, die in ihre Bereiche fielen, gab es also auch Antworten. Bei Kellereinbrüchen, Ärger mit pöbelnden Rowdys, urinierenden Trinkern oder falsch geparkten Autos könne immer die Polizei alarmiert werden, wenn sich der Ärger nicht friedlich lösen lasse, sagte Verena Steinke vom Polizeiabschnitt 23. „Niemand wird allein gelassen.“ Streifenwagen und Beamte in Zivil seien regelmäßig im Kiez unterwegs ebenso wie der Kontaktbeamte. Nur könne die Polizei nicht zu jeder Zeit an jedem Ort sein. Für die Pflege der Grünanlagen, die Beleuchtung der Wege, Schrottautos oder mehr Sicherheit in den Häusern beispielsweise durch extra gesicherte Hauseingangs- oder Kellertüren aber sei der Vermieter in seinem privaten Mietobjekt zuständig.

Der wisse auch um die Probleme, sagte Sieghild Brune. Er reagiere aber meist nicht auf Briefe oder Anrufe, was auch etliche anwesende Mieter bestätigten. „Schreiben Sie Anzeigen an die Hausverwaltung wegen unterlassener Hilfeleistung“, empfahl die Polizei zum Beispiel beim Thema Schrottautos. „Hier ist die Hausverwaltung in der Pflicht“. Bei Rattenbefall oder Schimmel in Wohnungen könne auch das Gesundheitsamt eingeschaltet werden, informierte Gesundheits- und Baustadtrat Frank Bewig. Sei der Schimmel baulich erklärbar, könnten dem Vermieter entsprechende Auflagen erteilt werden. Kostenfreie Rechtshilfe bei Wohnungsproblemen bietet auch das Stadtteilzentrum vor Ort an.

Ein weiteres Thema war der Autoverkehr im Pillnitzer sowie im Loschwitzer Weg. Hier monierten die Anwohner mangelnde Parkplätze, zu enge Fahrbahnen, den hohen Durchgangsverkehr und Raserei. „Um den Verkehr zu entschleunigen haben wir bereits alles angeordnet was möglich ist“, sagte Ordnungsstadtrat Stephan Machulik, dem die bezirkliche Straßenverkehrsbehörde unterstellt ist. Dazu gehörten die Parkordnung und Tempo-30-Zonen. Außerdem wiesen beide Stadträte auf ein Verkehrsgutachten hin, das noch in diesem Jahr für die Heerstraße Nord inklusive Loschwitzer und Pillnitzer Weg erstellt werden soll. Sein Ziel: Den Verkehr durch bauliche Maßnahmen zu entschleunigen.

Um über gute Nachbarschaft, Sauberkeit, den Zustand der Wohnungen, mögliche Aktionen und vieles mehr zu reden, setzen sich engagierte Mieter auch regelmäßig zu Nachbarschaftstreffen mit dem Quartiersrat und dem Gemeinwesenverein Heerstraße Nord zusammen. uk

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

52 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 792× gelesen
WirtschaftAnzeige
JRB DER HEIMWERKER hat alles, was Ihr Weihnachtsfest schöner macht. | Foto: JRB DER HEIMWERKER

JRB DER HEIMWERKER
Alles für Advent und Weihnachten

JRB DER HEIMWERKER hat ein stimmungsvolles und umfangreiches Angebot im Weihnachtsmarkt für Sie, liebe Kunden, zusammengestellt. Im EG. und 1. OG, das Sie bequem mit Rolltreppe oder Aufzug erreichen können, erwartet Sie eine große Auswahl an Weihnachtsdekoration. Christbaumkugeln und Spitzen in vielen Farben und Formen sowie viele Deko-Artikel, Figuren sind in großer Auswahl vorhanden. Das wichtigste ist ein guter Weihnachtsbaumständer und natürlich die Beleuchtung. Wir führen Lichterketten,...

  • Köpenick
  • 27.11.24
  • 795× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 488× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 969× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.876× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.