Zwei Kunstausstellungen zum Zweiten Weltkrieg

Der Künstler Aisuke Kondo hat sich auf Spurensuche begeben und zahlreiche Dokumente seines Urgroßvaters gesammelt. | Foto: K. Rabe
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  • Der Künstler Aisuke Kondo hat sich auf Spurensuche begeben und zahlreiche Dokumente seines Urgroßvaters gesammelt.
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Fotomontagen, Installationen mit Objekten und Videos sowie Malerei und Zeichnungen sind derzeit in der Kommunalen Galerie im Boulevard Berlin zu sehen. Sie gehören zur Ausstellung des japanischen Künstlers Aisuke Kondo und zur Ausstellung von Jinran Kim, einer südkoreanischen Künstlerin.

Aisuke Kondo wurde 1980 in Japan geboren. Seit seinem Studium an der Universität der Künste lebt er zum großen Teil in Berlin. In seiner Ausstellung „diasporaMemoria“ begibt er sich mit seinen Exponaten auf Spurensuche. Seit einigen Jahren erkundet Kondo die Lebensgeschichte seines Urgroßvaters, der aus Japan in die USA auswanderte und dort während des Zweiten Weltkriegs als „enemy alien“ interniert war. Kondos Familie wusste bislang nicht viel über das Leben, des Vaters, Großvaters und Urgroßvaters. Erst die Recherchen des Urenkels in den USA brachten Licht in das Schicksal des Urgroßvaters. Kondo ist sogar die Wege nachgelaufen, die sein Urgroßvater einst gehen musste. Die Ausstellung macht deutlich, wie die politische Großgeschichte in ein einzelnes Leben eingreifen kann. In Aisuke Kondos künstlerischer Erinnerungsarbeit und Spurensuche verbinden sich politische Geschichte des 20. Jahrhunderts, Familiengeschichte und Autobiografisches.

Die in Seoul geborene und in Berlin lebende Jinran Kim setzt sich seit vielen Jahren in Malerei und Zeichnung mit deutscher Geschichte, konkret den Zerstörungen durch Nationalsozialismus und Zweiten Weltkrieg in Berlin auseinander. Aus diesem Werkkomplex mit dem Titel „After the Rain“ zeigt die südkoreanische Künstlerin neue Arbeiten, Stadtlandschaften und erstmals auch Porträts unter anderem von Tolstoi und Schopenhauer. Das besondere daran ist die Dreidimensionalität, die Kim durch den Einsatz von Gaze erreicht.

Im Rahmenprogramm gibt es am 3. März um 17.30 Uhr eine Führung durch die Ausstellung. Zu beiden Ausstellungen ist eine Broschüre mit Interviews der Künstler erschienen.

Zu sehen sind „diasporaMemoria“ und „After the Rain – Civilization and its Discontents“ in der Kommunalen Galerie im Boulevard Berlin, Schloßstraße 10, bis zum 21. April, Mo bis Sa 10-20 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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