Der Musikpädagoge, Komponist und Dirigent Rüdiger Trantow wird 90 Jahre alt

Seit vielen Jahren ist Rüdiger Trantow Mitglied der Jury für den Wettbewerb "Jugend musiziert". Hier ist er bei der Preisverleihung zu sehen. | Foto: privat
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<span class="docTextLocation">Steglitz-Zehlendorf</span>. Rüdiger Trantow ist Musiker mit Leib und Seele. Er weiß genau, was Musik bewirken kann. „Musik wischt den Staub des Alltags von der Seele“ lautet daher auch sein persönliches Credo. Am 21. Januar feiert er seinen 90. Geburtstag.

Eigentlich wollte Rüdiger Trantow Arzt werden, studierte dann aber Musik und wurde 1958 Leiter der Musikschule in Steglitz. 1965 übernahm er auch die Leitung des Kunstamtes Steglitz.

Rüdiger Trantow führte beide Ämter mit Engagement und Ideenreichtum bis 1991. Das zeigte sich nicht zuletzt an folgenden Zahlen: Als er die Steglitzer Musikschule übernahm, wurden hier 803 Schüler von 22 Lehrern unterrichtet.

Übergeben hatte Trantow die Schule mit 4500 Schülern und 210 Lehrern. Jährlich hatte er mit rund 160 Veranstaltungen das musikalische und kulturelle Leben im Bezirk bereichert. Mit seinem Ensemble gestaltete er viele Aufnahmen beim damaligen Sender Freies Berlin und dem Rias Berlin.

Der Komponist, Dirigent, Arrangeur und Musikpädagoge hat sich seit jeher der musikalischen Förderung von talentierten Kindern und Jugendlichen verschrieben. So war Trantow maßgeblich am Aufbau des Wettbewerbs „Jugend musiziert“ beteiligt.

Seine lange Jahre laufende Sendereihe „Geselliges Musizieren“ im SFB wurde ähnlich wie die „Konzerte junger Solisten“ mit Bundespreisträgern des Wettbewerbs „Jugend musiziert“ in der Philharmonie zu einer Institution. Für viele junge Musiker war das ein erstes Sprungbrett für ihre spätere Laufbahn.

Zu seiner größten Entdeckung zählte Anne-Sophie Mutter. Als die heute weltberühmte Stargeigerin 1974 „Jugend musiziert“ gewonnen hatte, verhalf er der damals Elfjährigen zu ihrem ersten Fernsehauftritt.

36 Jahre lang hat Rüdiger Trantow jedes Jahr zur Weihnachtszeit szenische Aufführungen von Humperdincks Oper „Hänsel und Gretel“ sowie Prokoffiefs „Peter und der Wolf“ mit Schülern seiner Musikschule im Konzertsaal der HdK Berlin gezeigt. Die Aufführungen waren so erfolgreich, dass aus der zunächst bezirksinternen Veranstaltung eine berlinweite wurde.

Mit seiner Weihnachssuite „Weihnacht in aller Welt“ für Kinderchor und großes Orchester hat er es geschafft, dreitausend Eltern mit ihren Kindern zum „Selbersingen“ zu animieren. Das jährlich im großen Sendesaal des SFB veranstaltete Weihnachtskonzert „Nun singet und seid froh“ hat Trantow 43 Jahre als Moderator, Komponist, Arrangeur betreut. Seine Berliner Fans ließen ihn ohne „Die Weihnachtsmaus“ von James Krüss nicht von der Bühne gehen.

Noch lange in den Ruhestand hinein leitete Trantow bis 2012 einen Chor in der Musikschule und saß in der Jury von „Jugend musiziert“. 2007 hat er seine Biografie herausgegeben. „Heute setzt er sich noch jeden Morgen an sein Klavier und spielt“, erzählt seine Frau, Anka Sommer. Regelmäßig widmet er sich auch dem Garten seines Hauses an der Rehwiese in Zehlendorf.

Für seine Verdienste im Bereich der Jugendarbeit hat Rüdiger Trantow zahlreiche Auszeichnungen erhalten. 1983 wurde ihm das Bundesverdienstkreuz am Bande und 2001 das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse verliehen. 2005 wurde er für sein Engagement mit der goldenen Bezirksmedaille geehrt.

Der Landesmusikrat ehrte ihn für seine jahrzehntelange Arbeit als Vorsitzender des Landesausschusses „Jugend musiziert“ mit der silbernen und goldenen Ehrennadel. 2013 dankten ihm 29 ehemalige Bundespreisträger von „Jugend musiziert“ mit einem Festkonzert anlässlich des 50-jährigen Bestehens des Wettbewerbs in der Berliner Philharmonie.

Seinen „90.“ feiert Rüdiger Trantow im Kreise seiner Familie und Gästen aus Politik und Kultur im Gemeindehaus Nikolassee. KM

Seit vielen Jahren ist Rüdiger Trantow Mitglied der Jury für den Wettbewerb "Jugend musiziert". Hier ist er bei der Preisverleihung zu sehen. | Foto: privat
Am 21. Januar feiert Rüdiger Trantow seinen 90. Geburtstag. | Foto: privat
Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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