Grünflächenamt: Viele Mitarbeiter stehen kurz vor der Rente
Steglitz-Zehlendorf. Das Grünflächenamt hat jetzt schon zu wenig Personal. Doch es kommt noch schlimmer. In fünf Jahren rechnet das Amt mit einem Personaleinbruch. Ein großer Teil der Belegschaft verabschiedet sich in den Ruhestand.
Die meisten Mitarbeiter sind zwischen 50 und 54 Jahren. Dann folgen die Angestellten, die zwischen 55 und 59 Jahre alt sind. Laut Amtsleiterin Monika Osteresch droht nicht nur ein Personalnotstand, sondern auch der Verlust von viel Wissen. "Unsere Mitarbeiter, die so viele Jahre bei uns tätig sind, wissen über die Anlagen im Bezirk und deren Besonderheiten ganz genau Bescheid", erläuterte Osteresch kürzlich im Umweltausschuss. Obwohl die Anzahl an Mitarbeitern so niedrig sie, bedeute dies einen großen Vorteil. Bei genauer Kenntnis der Gegebenheiten, könnten viele Arbeiten schneller erledigt werden. Aufgrund der akuten Unterbesetzung gibt es kaum Zeit und Möglichkeit, dass die älteren Mitarbeiter ihr spezielles Wissen an die Jüngeren übertragen können.
Von den rund 25 Auszubildenden im Grünflächenbereich können maximal zwei nach ihrer Ausbildung übernommen werden. "Im Grunde bilden wir für die Branche aus und nicht für uns", beklagt die Grünamtsleiterin.
Auch wenn es laut Ausbildungsinitiative des Berliner Senats eine Garantie auf eine Anstellung gibt. Sie ist auf ein Jahr befristet.
Vor 30 Jahren hatte das Grünflächenamt über 600 Mitarbeiter. Jetzt sind es noch 214, die als Handwerker, Fahrer oder Gärtner tätig sind. Die Anzahl der zu pflegenden Anlagen ist jedoch gleich geblieben. Auch die zur Verfügung stehenden Mittel für die Pflege von Grünflächen, Friedhöfen und Spielplätzen haben sich im Vergleich zum Jahr 1983 halbiert. Dazu kommt, dass die Anlagen im Laufe der Jahre immer pflegeintensiver werden. "Die wenigen Mitarbeiter können kaum noch wirklich gärtnerische Tätigkeiten ausüben, so wie es ihrer Ausbildung entspräche", sagt Stadträtin Christa Markl-Vieto (B90/Grüne). Die Gärtner müssen in erster Linie Dreck beseitigen und die Verkehrssicherungspflicht herstellen, erläutert die Stadträtin. Sie wünscht und hofft daher, dass noch mehr von den Bürgern in Eigeninitiative gemacht wird.
Karla Menge / KM
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