Schloßstraße: CDU scheut Kosten, Grüne halten Analyse für verfrüht
Ziel des Antrages sei es, die veränderte Verkehrsführung auf der neu gestalteten Schloßstraße zu analysieren. In der Folge sollen mögliche Gefahrenquellen für alle Verkehrsteilnehmer erkannt und nach Möglichkeit beseitigt werden. "Mit einer Verkehrszählung kann herausgefunden werden, wie sich die Verkehrsflüsse nach der Neugestaltung der Schloßstraße verändert haben und wir können nachschauen, wo eventuell noch nachgebessert werden müsste", erklärt SPD-Fraktionschef Norbert Buchta.
Mit dem Antrag stießen die Sozialdemokraten nicht bei allen Fraktionen auf offene Ohren - wegen der anfallenden Kosten. CDU und Grüne sehen Probleme bei der Finanzierung einer solchen Verkehrszählung. "Schon eine kleine Verkehrszählung kostet zwischen 20 000 und 30 000 Euro", erläutert der CDU-Stadtrat für Stadtentwicklung Norbert Schmidt. Die geforderte Zählung auf der Schloßstraße sei etwas umfangreicher, somit müsse ohnehin auch der Haushaltsausschuss einbezogen werden. Buchta hält die Kostenfrage für nicht stichhaltig. Eine Verkehrszählung in diesem Umfang und in einer so großen Straße würde unter Umständen von der Verkehrslenkung Berlin (VLB) übernommen.
Bernhard Steinhoff (B90/Grüne) hält eine Analyse des Verkehrs zum jetzigen Zeitpunkt für verfrüht. Die VLB plane eine Umlenkung des Durchgangsverkehrs schon in Schöneberg. Durch längere Ampelschaltzeiten sollen die Autofahrer so schon in der Rheinstraße auf die Autobahn gelenkt werden. Dadurch werde die Schloßstraße wiederum entlastet. "Die Pläne liegen vor, sind aber noch nicht umgesetzt", sagt Steinhoff.
Auch der Bürgerdeputierte Martin Lutz hält den Zeitpunkt für verfrüht. Wichtige Maßnahmen stünden noch aus. Wie zum Beispiel die Einrichtung von Linksabbieger-Spuren zur Autobahn oder die Möglichkeit, vom Bus aus die Ampeln in der Schloßstraße zu schalten. Vor diesem Hintergrund wurde der Antrag erst einmal vertagt.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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