Tunnelsanierung erst 2017: 150 Sperrungen im Ortskern Tegel seit 2012
Der Autobahntunnel unter dem Tegeler Zentrum hat die Sanierung dringend nötig. Seit Februar 2012 wurde er laut Staatssekretär Christian Gaebler (SPD) von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung rund 150mal kurzzeitig gesperrt, unter anderem zur Beseitigung von Schlaglöchern.
Für die Planung dieser Grundsanierung fehlt laut Gaebler allerdings das entsprechende Personal. Das Land Berlin ist deswegen schon im vergangenen Jahr der Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und Baugesellschaft GmbH beigetreten. Die soll im Rahmen eines Projektvertrages die Gesamtplanung übernehmen. Für die Sanierung muss aber auch eine übergeordnete "verkehrliche Gesamtkonzeption" vorliegen. Das wird laut Gaebler jedoch nicht vor dem Winter 2016/2017 der Fall sein.
Für den CDU-Abgeordneten Zeelen ist diese Antwort absolut unbefriedigend: "Die Mittel des Bundes sind da, aber die Behörde misst dem Projekt keine Priorität zu." Er kennt das Problem aus eigener ständiger Erfahrung: "Erst am 21. April war der Tunnel stadteinwärts auf eine Fahrspur reduziert, weshalb man von der Stadtgrenze an nach Berlin eine halbe Stunde Fahrzeit brauchte." Eine Verkehrszählung im Jahr 2009 ergab, dass täglich rund 86 600 Fahrzeuge den Tunnel passieren. Gegenwärtig ist anzunehmen, dass die Zahl sogar noch höher liegt.
Zeelen fordert nicht nur eine frühere Sanierung, sondern auch eine Verkehrsplanung, die während der Bauzeit die Ortsteile Tegel und Borsigwalde wenig belastet: "Es sollte möglichst eine Richtung nach der anderen gemacht und eine komplette Schließung vermieden werden."
Eine nachhaltige Lösung wäre klug, da schon jetzt erhebliche Instandhaltungskosten für den Tunnel anfallen. Nach einem Höchststand von 466 586 Euro im Jahre 2013 waren es 2014 rund 124 723 Euro, die alle aus dem Bundeshaushalt beglichen wurden. Immerhin: Kommt die Grundsanierung, wird damit auch der Rundfunkempfang im Tunnel verbessert.
Autor:Christian Schindler aus Reinickendorf |
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