Arbeiten für die Aufwertung der Lietzenburger Straße haben begonnen
Schöneberg. Der Mittelstreifen der Lietzenburger Straße wird verschönert. In den Herbstferien haben die Umbaumaßnahmen begonnen.
Es ist geplant, die Arbeiten bis zum kommenden Frühjahr abzuschließen. „Vorgesehen sind ein Weg entlang der Mittelachse, die Aussaat einer Wildblumenwiese sowie das Aufstellen von Sitzbänken an den neuen Staudenbeeten“, teilt Andreas Baldow, Leiter des Fachbereich Stadtplanung, mit. Finanziert wird die Umgestaltung mit Mitteln aus dem Städtebauförderprogramm „Aktive Zentren“ von Bund und Ländern. Bauherr ist das Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg mit seinem Fachbereich Grünflächen. Die Arbeiten koordiniert das Stadtplanungsamt.
Noch aus der Zeit der sogenannten autogerechten Stadt stammt die heute überdimensioniert wirkende Lietzenburger Straße. Dass die Straße östlich des Wittenbergplatzes ein „gestalterisches Defizit“ hat, erkannten nicht nur die Fachleute, etwa vom Regionalmanagement City West oder aus dem Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg.
Seit 2013 wurde die Forderung von Anwohnern und Anrainern laut, statt einer geplanten Bebauung des weiten Straßenraums den begrünten Mittelstreifen der Lietzenburger Straße zu erhalten und aufzuwerten. Dem tosenden Verkehrslärm sollte mittendrin ein Stück Aufenthaltsqualität abgetrotzt werden. Die Bürger setzten sich durch.
Das Bezirksamt beauftragte das „Büro Blau“ für Stadt- und Regionalentwicklung, ab August 2014 mit Anwohnern und Hoteliers eine Bürgerbeteiligung zu organisieren, durchzuführen und zu moderieren. Das Büro Blau veranstaltete Treffen, Workshops, Mitmach-Aktionen, um einen Plan für die Umgestaltung zu entwickeln. Mit einer Bestuhlungsaktion seien beispielsweise die Standorte der Möblierung vor Ort festgelegt worden, erläutert Ingrid Lankenau vom Büro.
„Aus diesen Treffen heraus hat sich ein fester Kern von ehrenamtlichen Bürgern gebildet“, erzählt Andreas Baldow, Leiter des Stadtplanungsamts. Schon 2015 veranstaltete diese „Aktionsgruppe grün-bunter Mittelstreifen ein Picknick und eine Säuberungsaktion auf dem Mittelstreifen. „Mit dem Stecken von insgesamt 6000 Blumenzwiebeln wurde im Herbst 2015 der erste Schritt der Umgestaltung vollzogen“, so Baldow. Die Bürger werden den neu gestalteten Mittelstreifen im Anschluss auch pflegen. Sie freuen sich über jede weitere Unterstützung.
Die scheidende Stadtentwicklungsstadträtin Sibyll Klotz (Bündnis 90/Grüne) zeigte sich beeindruckt vom Engagement der Anwohner. „Heutzutage, wo sich viele Menschen eher auf die eigenen Belange konzentrieren, freut es mich besonders mitzuerleben, wie sich hier die Nachbarschaft aktiv für diese Projekt einsetzt.“ KEN
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
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