Grell, bunt, massenhaft
Kupferstichkabinett zeigt Ausstellung „Pop on Paper“

Roy Lichtensteins berühmtes "Crying Girl" von 1963. | Foto:
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  • Roy Lichtensteins berühmtes "Crying Girl" von 1963.
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Genug gedarbt. Für den Kunstfreund steht das Kulturforum wieder offen, wenn auch unter verschärften Besuchsbedingungen. Das Leiden am vorgeschriebene Tragen einer Mund-Nasenschutzmaske wird vielfach aufgewogen durch die ganz vorzügliche Sonderausstellung „Pop on Paper“ (Pop auf Papier).

Die Popart, so vom Kunstkritiker Lawrence Alloway um 1955 erstmals genannt, formierte sich zunächst in England und in den USA. Seit 1960 wurde sie dann als neue Erscheinung der Hochkunst sichtbar.

Die frühen Popart-Künstler ließen sich von Dada inspirieren und suchten gleichzeitig nach Alternativen zum Action Painting und Informel. Es war die Reaktion auf die sich verändernde Welt nach dem Zweiten Weltkrieg; eine Welt der Massenmedien, des Konsums, der Werbung, des Designs, kurz der Massenkultur. Ihre Themen fand die Popart folgerichtig dort in ihren trivialen Bildwelten: angefangen von der Suppenbüchse und dem Comic Strip bis hin zu den Pressefotos von Jackie, der Witwe des US-Präsidenten John F. Kennedy.

Massenkultur bedeutete für die Popart-Künstler, ihre Arbeiten einem breiteren Publikum jenseits des elitären Kunstmarktes zu zeigen. Das geeignete Medium hierfür war die Druckgraphik. Bedeutung gewann das Siebdruckverfahren, das es auch erlaubte, fotografische Vorlagen zu reproduzieren oder Kunststoff- und Silberfolien zu bedrucken. Wie wir wissen, taten das Andy Warhol, Roy Lichtenstein und Co. äußerst kreativ.

Hier setzt die Berliner Ausstellung an. Die Popart entfaltete ihre Wirkung ganz maßgeblich als Pop auf Papier, so die Kuratoren. In zehn Kapiteln werden erstmals die Perlen der Popart-Sammlung des Kupferstichkabinetts, einer der bedeutendsten in Deutschland und Europa, gezeigt.

Die Schau widmet sich einzelnen Künstlern, aber auch wichtigen Themen der Popart: angefangen mit ihrem Aufkommen in England, dargestellt an Werken von Eduardo Paolozzi und Richard Hamilton, über US-amerikanische Künstler wie Jasper Johns, Robert Rauschenberg und Andy Warhol bis hin zu den Entwicklungen der Kunstrichtung in Europa um 1970, etwa bei Ulrike Ottinger und Equipo Crónica, und Zeitgenössischem in den Werken von Antje Dorn und Susi Pop.

"Pop on Paper. Von Warhol bis Lichtenstein" bis 16. August in der Sonderausstellungshalle im Kulturforum, Matthäikirchplatz, dienstags bis freitags, 10 bos 18 Uhr, sonnabends und sonntags, 11 bis 8 Uhr; Zeitfenstertickets unter www.smb.museum/tickets. Zur Ausstellung ist ein Katalog erschienen (ISBN 978-3-7356-0683-9). Die Museumsausgabe kostet 29 Euro, im Buchhandel gibt es den Katalog für 38 Euro.

Roy Lichtensteins berühmtes "Crying Girl" von 1963. | Foto:
Blick in einen Ausstellungsraum mit Warhol satt. | Foto: Staatliche Museen zu Berlin / David von Becker
Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

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