Empfänger von Stern Radio im Kunstspeicher Friedersdorf zu sehen
Technikfan Karl-Heinz Boßan stellt im denkmalgeschützten Kunstspeicher in der Frankfurter Straße 39 alte Rundfunkempfänger und einen Fernsehempfänger "Alex" von Stern-Radio Berlin aus. Etliche Geräte stammen aus dem Weißenseer Radio-Museum der Sterabe BQG. Aber auch Ausstellungsmacher Karl-Heinz Boßan besitzt eine ansehnliche Sammlung von Rundfunkempfängern. "Das Radio ist ein Gerät, das die Menschen ihr ganzes Leben lang begleitet, und das nun schon fast 100 Jahre", sagt er. "Rundfunkempfang ist seit 1924 bis heute ein Massenphänomen." Aber nicht nur die Technik, die Empfangsmöglichkeiten, die Tonqualität und das Design der Geräte haben sich verändert, sondern auch die Hörgewohnheiten. Früher gab es den einfachen Einkreiser mit Kristalldetektor, heute wird Radio oftmals über Smartphone empfangen.
Die Ausstellung im Kunstspeicher zeigt einen Überblick von den Anfängen des Radios bis zum Jahre 1975. Einen größeren Raum nimmt natürlich die Geschichte von Stern-Radio Berlin ein. Schließlich kamen aus diesem Betrieb die meisten Radios zu DDR-Zeiten. Von 1950 bis 1991 wurden die Rundfunkempfänger im VEB Stern-Radio Berlin in der Liebermannstraße 75 in Weißensee produziert. Stern-Radio war in der DDR einer der erfolgreichsten Betriebe. Für die Rundfunkgeräte und Kassettenrekorder legten DDR-Bürger schon mal ein Monatsgehalt auf den Tisch. Trotz aller Erfolge kam 1991 das Aus für den Betrieb.
Anfang der 90er-Jahre wurde als Beschäftigungsträger die Sterabe-BQG gegründet. In dieser gibt es mehrere Beschäftigungsprojekte. Sterabe besitzt aber auch einen Bestand mit circa 800 musealen Rundfunkgeräten und Fernsehgeräten, die einst bei Stern-Radio produziert wurden. Im Sommer eines jeden Jahres wird ein Teil in einer kurzen Sonderausstellung in Weißensee präsentiert. Doch nun haben Technikfreunde im Kunstspeicher an der B 167 in Friedersdorf die Möglichkeit, sich alte Geräte länger anzuschauen.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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