Von Katze und Kuchen: Kunst und kulinarischer Genuss im Café Apropos

Machen im November gemeinsame Sache: Der Spandauer Künstler Horst-Dieter Keitel und Cafè Apropos-Besitzerin Claudia Grüne. | Foto: Matthias Vogel
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Westend. Es gibt sie noch, die kleinen, aber feinen Symbiosen, zufällig entstanden oder konstruiert an Orten, an denen die Seele besonders gut baumelt. Dieser Tage empfiehlt sich etwa der Besuch des Cafés Apropos in der Länderallee 40.

Zu sagen, der kleine Gastrobetrieb in der Seitenstraße der Reichsstraße würde sich nur im November zu solch einem Ort erheben, wäre freilich ungerecht. Hier ist es zweifelsfrei immer gemütlich und die Besitzerin Claudia Grüne ist genauso zweifelsfrei immer eine nette Gastgeberin.

Allerdings ist gerade etwas anders, denn jetzt hängen die Porträts des Spandauer Künstlers Horst-Dieter Keitel an der Wand des Hauses. Halb ist diese Verbindung von Gastronomie und Kunst konstruiert, halb hat sie sich zufällig ergeben. Der Nachbarschaftsverein family & friends hat für die Voradventszeit mit „Kunst im Fenster – und die Reichsstraße wird zur Galerie“ eine großangelegte Gewerbeaktion an den Start gebracht. Mehr als 50 Geschäfte, Firmen und Gastronomie-Betriebe entlang der Einkaufsmeile machen mit und beherbergen die Werke von 60 Künstlern – es gab also einen Plan. Zufällig ist dann eher, welcher kreative Kopf in welchem Laden sein Schaffen präsentieren kann. Im Falle von Grüne und Keitel ergab sich die temporäre Zusammenarbeit durch ein simples Frage-und-Antwort-Spiel der family & friends-Macher Claudia Scholz und Stefan Piltz.

Claudia Grüne und Horst-Dieter Keitel sagten ja und jetzt gibt es sie eben – die Möglichkeit, bei ansprechenden Porträts und selbstgebackenen Kuchen den Alltag zu entschleunigen. Apropos Porträts. Wer menschliche Konterfeis erwartet, wird enttäuscht, Katzenliebhaber hingegen kommen voll auf ihre Kosten. Keitel hat sich auf Bildnisse seiner Samtpfote Lolita spezialisiert. Er hat sein pechschwarzes Haustier in allen Lebenslagen porträtiert – raufend, schlafend, mausend und immer auf gelben Hintergrund. So lange schon und in immer neuen Posen, dass sich der Lolita-Zyklus trotz etlicher anderer Themen des vielseitigen Künstlers zu Keitels Markenzeichen entwickelt hat.

Ein Kritiker vermutete einst angesichts der Lolita, Keitel sei in seinem früheren Leben wohl ein Kater gewesen, anders sei ein Katzen-Model wohl nicht zu solchen Höchstleistungen zu bringen. Dem Vernehmen nach gar nicht so weit hergeholt: „Ob ihr es glaubt oder nicht, ich kann mit meiner Katze kommunizieren“, sagt der Maler und grinst.

Wie viele „Wins“ kann eine Situation eigentlich haben? Egal, jedenfalls birgt diese Symbiose von Katzenflüsterer und Kuchenbäckerin für niemanden Nachteile. Ein kleines „Lolita-Unikat“ kann schon für 25 Euro den Besitzer wechseln. maz

Autor:

Matthias Vogel aus Charlottenburg

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